Auswärtsspielatmosphäre im Brüsseler König-Baudouin-Stadion, denn die Mehrzahl der Zuschauer im Brüsseler Rund war eindeutig Fan der polnischen Auswahl. Die Roten Teufel legten im "polnischen Hexenkessel" stark los. Bereits in der vierten Minute landete der Schuss von Sturmspitze Michy Batshuayi am Pfosten der Polen. Den Rebound setzte Kapitän Eden Hazard neben das leere Tor.
Der Druck der Belgier hielt an und zwei Minuten später schienen die Roten Teufel auch in Führung zu gehen. Der Treffer von Batshuayi zählte aber wegen einer hauchdünnen Abseitsposition nicht. In der zwölften Minute hatten die Polen ihren ersten Abschluss durch die Bayern-Spitze Robert Lewandowski.
Michy Batshuayi war eindeutig in Spiellaune und hatte die nächste Chance in der 16. Minute. Diesmal stand aber der polnische Schlussmann Dragowski im Weg. Sechs Minuten später gaben die Polen den nächsten Warnschuss ab. Zum Glück für die Roten Teufel landete der Kopfball von Kaminski nur auf dem Querbalken.
Weitere sechs Minuten später hatte sich Robert Lewandowski frei in den Strafraum gespielt. Von Szymanski kam das Zuspiel und der polnische Superstar hatte wenig Mühe, den Ball zum lautstark umjubelten 0:1 in den Maschen unterzubringen.
Drei Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit sorgte Axel Witsel mit einem Schuss von der Strafraumgrenze für den 1:1-Ausgleich. Castagne hatte zuvor aufgelegt für den zurzeit noch vereinslosen Mittelfeldakteur.
Der zweite Spielabschnitt hatte etwas mehr Anlauf nötig, als dies in der ersten Halbzeit der Fall war. Die Roten Teufel, die diesmal in den schwarzen Trikots der Red Flames aufspielten, waren aber in deutlich besserer Spiellaune als zum Auftakt der Nations League gegen die Niederländer. Die Elf von Roberto Martinez musste aber immer auf der Hut vor den gefährlichen Kontern der Gäste sein.
Die erste Chance der zweiten Halbzeit hatten die Teufel in der 57. Minute. Erst scheiterte Dendoncker mit seinem Kopfball nach Ecke von der rechten Seite. Den Nachschuss setzte Kapitän Eden Hazard flach neben das polnische Tor. Der nächste Abschluss ließ nicht lange auf sich warten, denn Castagne setzte den Ball eine Minute später auf der anderen Seite neben den Kasten.
Das Drängen der Belgier machte sich eine weitere Minute später bezahlt. Hazard setzte Kevin De Bruyne mustergültig in Szene. Der City-Profi blieb eiskalt und traf zum 2:1 in die Maschen. Diesmal hatte er wohl deutlich mehr Lust als am Freitag gegen die Niederlande.
In der 66. Minute war Schluss für den Kapitän der Roten Teufel, der mit Applaus vom Feld verabschiedet wurde. Für ihn kam Leandro Trossard. Auch die Polen nahmen wenig später ihren Kapitän aus dem Spiel. Für Lewandowski durfte Adam Buksa die letzten 20 Minuten absolvieren.
Sechs Minuten nach seiner Einwechslung machte Trossard mit einem leicht abgefälschten Schuss alles klar für die Teufel. Das sollte aber nicht der letzte Treffer des Premier-League-Spielers gewesen sein. Zehn Minuten vor dem Ende traf Trossard mit einem herrlichen Schuss in den Winkel zum 4:1.
Der Torhunger der Belgier war aber noch nicht gestillt, denn Leander Dendoncker erhöhte drei Minuten später mit einem wuchtigen Distanzschuss auf 5:1. Spätestens jetzt war die 1:4-Niederlage vom Freitag gegen die Niederlande bei den Fans wieder verziehen. Den Schlusspunkt setzte Lois Openda in der Nachspielzeit mit dem Tor zum 6:1.
Schon am Samstag steht der dritte Spieltag der Nations League an. Diesmal geht es für die Roten Teufel nach Wales.
Christophe Ramjoie