Die BMW #37 von Markus Reiterberger, Illya Mikhalchyk und Jérémy Guarnoni siegte nach 24 Stunden mit sieben Runden Vorsprung vor der Kawasaki #4. Die Honda #5 schnappte quasi auf der Zielgeraden noch der Suzuki #1 den letzten Platz auf dem Treppchen weg.
"Es war ein Wahnsinns-Rennen", sagt Markus Reiterberger im Ziel im BRF-Interview. "Ich bin so stolz aufs Team, dass es endlich geklappt hat. Die haben sich wirklich - auf gut Deutsch gesagt - die letzten Jahre den Arsch aufgerissen. Und jetzt haben wir den ersten 24-Stunden-Sieg."
"Wir waren von der Pace her vielleicht nicht die schnellsten, aber wir haben die wenigsten Fehler gemacht und unser Bike hat gehalten, wir haben keinerlei Probleme gehabt. Ich bin dem Team superdankbar, dass das so geklappt hat."
"Die Strecke ist einfach Wahnsinn! Das wird jetzt eine von meinen Lieblingsstrecken. Ich bin einfach glücklich, dass wir hier haben fahren dürfen und dass alles so gut geklappt hat. Es war wirklich von vorne bis hinten ein gelungenes Event."
Fünfkampf in den ersten Runden
Direkt nach dem Start übernahm Gregg Black, der von Platz drei ins Rennen gegangen war, auf der Suzuki #1 in der Source-Kurve die Führung. Er schob sich innen an der Kawasaki #11 vorbei, die den besten Start erwischt hatte.
In den ersten Runden kämpften die #1 und die #11 mit der BMW #37, der Yamaha #7 und der Honda #5 um die Führung. Nach drei Stunden lagen immer noch Suzuki, Honda und BMW innerhalb von nur acht Sekunden, die Yamaha #7 hatte zu dem Zeitpunkt zwei Runden Rückstand.
Die Kawasaki #11 war nach einem Sturz von Florian Marion mit anschließenden Reparaturarbeiten und einem weiteren Sturz von Etienne Masson wegen Problemen mit der Bremse etwa sechs Minuten zurückgefallen. Nach einem weiteren Sturz von Randy De Puniet gab das Team endgültig auf.
Getriebeschaden für #1
Für die führende Suzuki #1 gab es dann mit Einbruch der Dunkelheit den Rückschlag: Sylvain Guintoli kam nach rund zehn Rennstunden an die Box, das Team wechselte das Getriebe und verlor dadurch eine knappe halbe Stunde. Die #1 fiel auf Platz 14 zurück, kämpfte sich im Laufe der Nacht aber wieder zurück aufs Podium. Auch die Honda #5 verlor Zeit durch technische Probleme (Kette).
Bei Tagesanbruch lag die BMW #37 in Führung, bis Karel Hanika sich auf der Yamaha #7 wieder heran- und dann auch vorbeikämpfte. Wenige Runden später dann aber das Aus für die führende Yamaha #7 – Motorschaden!
Nach einer trockenen Nacht fielen kurz vor acht Uhr die ersten Regentropfen, was auch mehrere Stürze auslöste. Auch Gregg Black auf der Suzuki #1 stürzte, brachte die Maschine aber in die Box und fiel nur von Platz drei auf vier.
Vier Rennstunden vor Schluss lag die BMW #37 mit acht Runden Vorsprung in Führung. Ein Motorproblem an der Yamaha #121 und Öl auf einem Großteil der Strecke sorgte dann etwa drei Stunden vor dem Ende für eine rote Flagge. Bis zu diesem Rennabbruch hatte es zwei Safety-Car-Phasen gegeben, die erste wegen eines brennenden Motorrads (Kawasaki #34 von Yan Ancia) und die zweite nach den Stürzen bei den ersten Regentropfen am Sonntagmorgen.
Herzschlagfinale beim Kampf um P3
Für 20 Minuten wurde das Rennen dann noch freigegeben, erstmal hinter dem Safety Car. Als wieder Renntempo angesagt war, kam tatsächlich noch Spannung rein, denn vor der Unterbrechung lagen die Suzuki #1 und die Honda #5 in der gleichen Runde und damit durch die Safety-Car-Phase wieder gleichauf.
Honda-Fahrer Gino Rea ging beim Neustart in Führung, aber Xavier Siméon schlug zurück, bis dann kurz vor Ziel doch wieder die Honda vorbeiging. Xavier Siméon und seine Suzuki-Teamkollegen müssen sich also mit Platz vier begnügen.
Der Sieg ging an die BMW #37 von Markus Reiterberger, Illya Mikhalchyk und Jérémy Guarnoni. Die Kawasaki #4 von Alan Techer, Grégory Leblanc und Loic Arbel brachte Platz zwei nach Hause. Die Honda #5 von Josh Hook, Gino Rea und Mike De Meglio komplettiert das Treppchen.
Katrin Margraff