Die Niederländer haben am Freitag noch mal die Schwachstellen der Roten Teufel gnadenlos offengelegt. Die goldene Generation ist ein wenig in die Jahre gekommen und Tempo ist nicht immer der beste Freund des Alters. Vertonghen und Alderweireld sind fußballerisch in die Jahre gekommen und haben so ihre Schwierigkeiten mit Hochgeschwindigkeitsfußball.
Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber dennoch führt bei den Roten Teufeln zur Zeit noch kein Weg vorbei an den Routiniers. Ohnehin ist die Goldene Generation gereift, in manchen Fällen sogar überreif.
Die Fans der Roten Teufel wussten am Freitag nicht so recht wie ihnen geschah, denn so vorgeführt wurden die Roten Teufel schon lange nicht mehr. Zuletzt vielleicht 2018 beim Auftritt der Belgier in der Nations League bei den Eidgenossen. Viele Experten stimmen nach dieser Niederlage schon den Abgesang auf die Roten Teufel ein. Doch so schnell sollte ein Urteil nicht gefällt werden.
In der Tat gibt der Auftritt vom Freitag Anlass zur Sorge, dass die fetten Jahre des belgischen Fußballs auf internationaler Ebene bald vorbei sein könnten. Bei der Goldenen Generation ist der Lack nicht erst seit dem letzten Freitag ein wenig ab. Auch die Fans müssen sich langsam damit abfinden, dass irgendwann einmal jeder Glanz vergeht. Der Abschied von Platz 1 der FIFA-Weltrangliste war ein erstes Indiz.
Vielleicht schaffen die Teufel es ja noch einmal, die Augen von den in den letzten Jahren immer mehr gewordenen Fans zum Leuchten zu bringen. Die WM in Katar scheint fast die letzte Chance für die viel gepriesene Generation, von der doch mehr erwartet wurde.
Christophe Ramjoie