Es ist fast schon Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet eine VAR-Entscheidung für den Klassenerhalt der AS Eupen gesorgt hat. Völlig zurecht gab es vom VAR die Entscheidung, Handelfmeter für Ostende zu geben und damit das Schicksal Seraings und auch der AS Eupen zu besiegeln.
Der Video-Assistant-Referee und die AS Eupen waren in dieser Saison nicht immer die besten Freunde. Sehr ausgeprägt war das Gefühl des Benachteiligt-Seins am Eupener Kehrweg. "Die wollen uns ja gar nicht da oben haben," war all zu oft die Meinung der Fans der Schwarz-Weißen.
Der Absturz von der Tabellenspitze in den Tabellenkeller ist aber nicht nur mit teilweise fragwürdigen Entscheidungen der Schiedsrichter abzutun. Der Höhenflug der AS zu Saisonbeginn hatte auch damit zu tun, dass der Motivator Stefan Krämer ein eingespieltes Team vorgefunden hat, während die Kontrahenten oft noch in der Findungsphase waren.
Nach dem zehnten Spieltag wurde die AS Woche für Woche weiter nach unten gereicht. 2022 gab es trotz des Trainerwechsels unterm Strich nur einen Sieg, der letzten Endes ausreichte, um auch in der kommenden Saison wieder Spiele gegen Anderlecht, Brügge, Antwerpen oder auch Genk und Gent erleben zu können.
Wie das aussehen wird, das steht noch in den Sternen. Es wird aber damit gerechnet, dass sich das Gesicht der AS Eupen erneut stark verändern wird. Der Vertrag von 15 Spielern endet Ende Juni, Spieler wie Emmanuel Agbadou, Smail Prvljak oder auch Isaac Nuhu werden wohl nur sehr schwer zu halten sein.
Bleibt abzuwarten, was Tim Cahill, der neue starke Mann in der Vorstandsetage der AS, nach der WM-Auslosung in Doha nun in naher Zukunft bei der AS Eupen aus dem Hut zaubern wird.
Später Ausgleich: Relegation für Seraing – AS Eupen gerettet
Christophe Ramjoie