Der Rennkalender der Rennstrecke von Spa-Francorchamps ist im Jahr 2022 prall gefüllt. 26 Rennwochenenden und 150 Tage mit Veranstaltungen wie zum Beispiel den Track Days erwartet die Rennsportfans. So erklärt es auch Amaury Bertholomé, der Direktor der Rennstrecke Spa-Francorchamps.
"Der Rennkalender ist voll. Von Mitte März bis Mitte November ist die Piste täglich belegt. Es wird natürlich das Formel-1-Rennen Ende August geben. Das 24-Stunden-Rennen der Autos steht an - eine sehr familiäre Veranstaltung Ende Juli, mit einem großen Rahmenprogramm. Und das 24-Stunden-Rennen der Motorräder ist zurück auf der Strecke. Auch dieses Rennen wird wohl eine Veranstaltung für die Massen werden, auf und neben der Piste - mit Konzerten und anderen Animationen."
Um den Zuschauern das bestmögliche Erlebnis zu bieten, wurde Geld in die Hand genommen - vor dieser Saison ganze 25 Millionen Euro. Mit "Le Noir" gibt es an einigen Stellen der Strecke einen neuen Belag, der dieses Jahr getestet wird. Im nächsten Winter wird dann weiter investiert.
"Zuallererst geht es um die Begrüßung und Unterbringung der Zuschauer. Dafür gibt es eine ganz neue Tribüne, mit 4.600 Plätzen an der Spitze des Raidillon. Daneben sind wir die Sicherheit angegangen. Es ist natürlich sehr wichtig, die Strecke immer weiter anzupassen, um internationale Veranstaltungen austragen zu können - das sowohl mit Autos als auch mit Motorrädern. Mit neuen Auslaufzonen und Kiesbetten gewährleisten wir das. Das waren die Grundsätze unseres Investitionsplans diesen Winter."
Eine neue Tribüne ist schon da. Eine weitere wird kommen. Im Speakers Corner ist eine zusätzliche Kurve für die Motorräder eingezogen worden. Aber auch neben der Strecke soll das Gelände genutzt werden. Mehrere Projekte durch gemeinsame Investitionen sind der Weg, der dahin führt.
Melchior Wathelet, Präsident des Verwaltungsrates, macht auf den Mehrwert der Region aufmerksam: "Wir vergessen oft, was wir hier in Francorchamps haben - nicht nur die schönste Strecke der Welt, sondern auch die schönste Region. Wir haben fantastische Veranstaltungen hier, aber wir wollen auch die Umgebung der Strecke nutzen", so Wathelet.
"Es soll nicht nur eine Strecke sein. Es ist eine Strecke, die schönste sogar, aber wir wollen mehr. Deswegen kommen jetzt die E-Mountainbikes und die Wanderungen. Die Strecke und ihre Umgebung soll maximal genutzt werden - nicht nur als Rennstrecke." Für den Weltcup-Lauf der E-Mountainbikes wird eine Piste auf dem Rennstreckengelände angelegt. Diese Wege in der Umgebung sollen dann auch in Zukunft genutzt werden.
Mit dem 24-Stunden-Motorradrennen kommen die Wettkämpfe der Zweiräder wieder nach Spa. Dafür wurden auch Kiesbetten angelegt. Auch die Zukunft hat vier und zwei Räder, wie Amaury Bertholomé erklärt. "Es ist eine Zukunft, in der wir weiterhin die größten weltweiten Meisterschaften begrüßen dürfen - sowohl mit Autos als auch mit Motorrädern. Das Ziel ist es natürlich, die MotoGP nach Spa-Francorchamps zu holen. Daneben gibt es die Herausforderungen im Umweltschutz. Auch Rennstrecken müssen sich modernisieren. Sie müssen ihre eigene Energie herstellen, um sie auch den Rennveranstaltern und Elektrofahrzeugen zur Verfügung zu stellen."
Bis dahin sollen die Arbeiten die Strecke von Spa-Francorchamps und ihre Umgebung zukunftsfähig machen. Dafür wird im nächsten Winter wieder Geld in die Hand genommen. Bis dahin wird sich auch zeigen, ob der neue Streckenbelag "Le Noir" eine Option für die ganze Piste ist.
Christoph Heeren