Stimmungsmäßig war das Volleyballderby zwischen Sporta Eupen-Kettenis und dem VBC Lommersweiler schon vor dem ersten Ballwechsel ein voller Erfolg. Die Ketteniser Sport- und Freizeithalle war für das Spitzenspiel proppenvoll. Der VBC Lommersweiler wurde als Verfolger des Spitzenreiters Sporta Eupen-Kettenis von rund 100 mitgereisten Fans unterstützt, um das Saisonfinale möglicherweise noch einmal spannend zu gestalten.
Unbeeindruckt von der Kulisse kamen die Hausherren besser in die Partie und hatten bei der ersten Auszeit des Satzes einen Vorsprung von vier Punkten (8:4). Lommersweiler konnte auch dank eines starken Mittelblocks punkten und sich wieder bis auf 7:8 herankämpfen, ehe Sporta den alten Abstand wieder herstellte. Die Gäste aus der Eifel zeigten sich kämpferisch und ließen sich nicht einfach abschütteln. Im Gegenteil, denn beim Stand von 13:13 war alles wieder offen.
Den bis dahin spektakulärsten Ballwechsel entschieden die Hausherren zu ihren Gunsten (19:17). Mit dem Elan im Rücken setzten sich die Sportaner in dieser wichtigen Phase wieder bis auf vier Punkte von den Gästen aus der Eifel ab. Beim Stand von 23:18 schien die Vorentscheidung zu Gunsten der Gastgeber gefallen zu sein. Drei Satzbälle konnten die Gäste aus der Eifel abwehren, ehe Sporta-Coach Marco Wetten mit einer Auszeit reagierte. Aber auch die schien erst einmal ihre Wirkung zu verfehlen. Nathan Frank nutzte schlussendlich den fünften Satzball, um den Sack nach 26 gespielten Minuten mit 25:23 zu Gunsten der Hausherren zuzumachen.
Der zweite Spielabschnitt startete zunächst ausgeglichen, ehe sich die Hausherren mit 8:5 wieder leicht absetzen konnten. Es wurde um jeden Ball gekämpft. Beim Stand von 8:7 kam es wieder zu so einem langen Ballwechsel, mit erneut dem besseren Ende für die Gastgeber. Lommersweiler kam danach besser zurecht und stellte mit seinem Block ein unüberwindbares Hindernis für die Angriffe der Hausherren dar.
Mitte des Durchangs hatten die Eifeler die Kontrolle über das Spiel und setzten sich ihrerseits mit drei Punkten ab (11:14). Sporta schaffte es aber, wieder den Hebel umzulegen, beziehungsweise die Lücken im Block und in der Abwehr zu finden. Zum Satzende hin schien Eupen fast schon beflügelt, erspielte sich sechs Satzbälle und nutzte diesmal gleich den ersten, um auch den zweiten Satz auf der Habenseite zu verbuchen. Eine Vorentscheidung sollte das aber noch lange nicht sein.
Im dritten Spielabschnitt hatten nämlich die Gäste aus Lommersweiler vom ersten Ballwechsel an die Zügel in der Hand. Fast schon ein wenig befreit wirkte nun der Auftritt der Eifeler, die es schafften, sich mit 17:10 im dritten Satz deutlich abzusetzen. Sporta bäumte sich noch einmal auf und verkürzte auf 14:18. Die Mehrzweckhalle hatte längst die Bezeichnung Hexenkessel verdient. Eine Stimmung bei einem regionalen Volleyballspiel, die Volleyball-Ostbelgien seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hatte. Lommersweiler behielt die Oberhand bis zum Satzfinale. Sechs Satzbälle waren das Resultat und gleich der erste wurde genutzt.
Deutlich spannender ging es dann wieder zu Beginn des vierten Satzes zu, als sich beide Mannschaften wieder einen offenen Schlagabtausch ablieferten. Diesmal hatten die Sportaner erst einmal die Oberhand über den Spielverlauf. Lommersweiler schaffte es aber wieder, den Block gut zu positionieren. Dadurch wanderte die Kontrolle über den Satz allmählich hin zu den Eifelern. Es blieb eine knappe Angelegenheit mit zum Teil auch kuriosen Ballwechseln. Lommersweiler schaffte es aber, auch getragen durch den lautstarken Anhang, die Kontrolle über die Partie zu wahren. Sporta schien fast ein wenig von der Rolle. Lommersweiler nutzte gleich den ersten von sieben Satzbällen, um nach knapp zwei gespielten Stunden die Entscheidung im Tie-Break zu erzwingen.
Im Entscheidungssatz nahm der Spannungsgrad des Derbys noch einmal zu. Sporta-Mittelblocker Pierre Nyssen entwickelte sich hier zum coolen Punktelieferanten für die Gastgeber. Sein Block und auch der nächste erfolgreiche Angriff brachten erst einmal eine Führung von drei Punkten für Sporta. Aber wie schon in den Sätzen zuvor ließen sich die Gäste aus der Eifel nicht abschütteln und konnten auf 7:7 ausgleichen. Nach dem Kraftakt ließen die Gäste wieder ein Stück weit abreißen, ehe die Puste wiedergefunden wurde und sich die ganze Geschichte zu einem echten Volleyball-Krimi entwickelte. Um jeden Ball wurde gekämpft. Lommersweiler erspielte sich im Hexenkessel zwei Matchbälle und blieb eiskalt. Am Ende jubelte der VBC Lommersweiler nach einem starken Auftritt und wahrt somit die Chance auf den Aufstieg.
Christophe Ramjoie
Das ganze Dorf Lommersweiler war in Kettenis! Einfach toll. Raymund Thelen.
Das war nur die Hälfte . Die andere war beim Heimspiel der Damen .
Da war auch volles Haus . Halt der geilste Verein im Osten .
Was danach passiert ist hatte nichts mehr mit Anstand der Sieger Fans zu tun. Einfach nur peinlich und schämenswert.