So habe es ein paar herausragende Ergebnisse gegeben, besonders beim Schießen. Es sei aber auch deutlich geworden, wo Nachholbedarf herrscht: auf der Strecke und bei den Schießzeiten.
"Großes Manko ist eigentlich noch der Schnee. Ansonsten haben wir jetzt ab dem 1. Mai unsere erste Saison, wo wir auf unserer Anlage wirklich trainieren können wie alle großen Nationen", sagt Pascal Langer. "Und da erhoffen wir uns wirklich den Schub ab 1. Mai, vielleicht auch mit neuen Athleten. Alle sind immer gerne willkommen. Ab 1. Mai werden wir voll durchtrainieren und da gehen wir davon aus, dass wir dann wirklich besser sind."
Zum belgischen Team gehören neben Jugendlichen aus Ostbelgien auch expatriierte Sportler, deren Eltern vor langer Zeit weggezogen sind, etwa aus Kelmis nach München wie bei Marisa Emonts. "Also wir haben ein paar Belgier, die in jungen Jahren mit ihren Eltern ausgewandert sind. Diese sind auch in Ruhpolding und Frankreich untergebracht. Sehr erfolgreich und ja, um dieses Team aufzufüllen, dafür sind wir jetzt hier und wollen da junge Athleten fördern", sagt Langer.
Marisa Emonts war in Salt Lake City über zehn Kilometer mit Rang 25 die beste Belgierin, Manon Gabriel aus Weismes wurde 40., Lea Gross aus Elsenborn kam auf Platz 55.
Auch in der Verfolgung konnten die Mädchen überzeugen: Marisa Emonts fiel zwar von Startposition 40 auf Platz 43 zurück. Manon Gabriel verbesserte sich aber vom 54. auf den 49. Platz und Lea Gross arbeitete sich um eine Platzierung von 56 auf 55 nach vorne.
Da bei den Staffelrennen in der Jugend nur drei Läufer nötig sind, konnte Belgien erstmals auch eine Mädchenstaffel melden. Leider lief es von Anfang an nicht wie geplant, sodass am Ende nur Platz 14 heraussprang. Bei den Jungs hat die Staffel immerhin noch dafür sorgen können, nicht Letzte zu werden.
Im Einzelrennen über 12,5 Kilometer wurde Sam Parmentier aus Weismes 28., die beiden Brüder Mauro und Hugo Fink aus Stavelot landeten auf den Plätzen 56 und 58, Antoine Magis aus Francorchamps auf Rang 61.
In der Verfolgung verbesserte sich Sam Parmentier von Startplatz 58 auf Position 55, Hugo Fink blieb trotz guter Schießleistungen auf Position 59.
Bei den Junioren schließlich lag die Staffel zwei Drittel des Rennens in den Top zehn. Startläufer Pjotr Dielen, der in Innsbruck lebt, und Olympiateilnehmer César Beauvais benötigten nur zwei Nachlader, Florent Gabriel aus Weismes musste aber dreimal in die Strafrunde. Samuel Crenier sorgte schließlich dafür, dass es am Ende noch Platz 13 wurde.
Wenn nun Jugendliche mit so unterschiedlichen Horizonten zusammenkommen, wie klappt da das Zusammenleben bei einer solchen WM, die ja nicht gerade um die Ecke war? "Es gibt natürlich auch ein paar Sprachbarrieren. Ist ganz einfach so. Also wir haben Französischsprachige, wir haben Deutschsprachige. Und dann ist es manchmal schon erstaunlich, dass man am Tisch sitzt und auf Englisch reden muss, damit alle etwas verstehen."
Diesmal waren bei der WM wegen der großen Entfernung und wohl auch wegen der Pandemie nicht so viele kleinere Wintersportnationen am Start. Auf dem Erreichten ausruhen soll sich der belgische Biathlon-Nachwuchs aber auf keinen Fall, betont Pascal Langer: "Wir hoffen in den nächsten Jahren schon, Schritte nach vorne zu machen. Ergebnistechnisch waren die Platzierungen gut, also da kann man wirklich nichts dagegen sagen. Aber wir wollen noch näher an die großen Nationen ran."
Stephan Pesch