Die Eynattener Sporthalle war zum Auftakt der Play-offs rappelvoll. Für das dritte Aufeinandertreffen in dieser Saison waren endlich wieder Zuschauer zugelassen.
Vor der Partie wurde der Vereinsdelegierte Hans Braun vom HC Eynatten-Raeren geehrt. Der 80-Jährige war in seinem Leben 62 Jahre in der ostbelgischen Handballwelt aktiv und hat bei allen drei Handballvereinen des Nordens eine Rolle gespielt. Bis zum Beginn der Saison war Braun auch immer noch für das Schiedsrichterblatt beim HC Eynatten-Raeren verantwortlich.
Die Zuschauer erlebten einen ausgeglichenen Auftakt in die Partie. Beide Teams kamen zu einfachen Toren. Jeweils fünf Treffer erzielten beide Mannschaften nach fünf gespielten Minuten. Per erfolgreich verwandeltem Siebenmeter durch Kapitän Damian Kedziora ging die KTSV Eupen in der sechsten Spielminute zum ersten Mal an diesem Abend in Führung. Nach Parade von Brian Dormann erhöhte Philippe Cnyrim (5:7). Brian Dormann verhinderte auch wenig später den Eynattener Anschlusstreffer. Auf der anderen Seite hielt Emilio Barattini seine Mannschaft im Spiel.
Mitte des zweiten Durchgangs konnte Eynatten-Raeren in Überzahl durch Benoit Neuville zum 10:10 ausgleichen. Der Routinier brachte die Hausherren in der 17. Minute wieder in Führung. Der HCER hatte nun die Zügel in der Hand und konnte durch Noah Bartholemy nach erfolgreich abgeschlossenem Konter den Vorsprung verdoppeln (14:12).
Damian Kedziora verkürzte mit einem Lupfer, ehe Sid Hartel vom Kreis in der 23. Minute für ausgeglichene Verhältnisse auf der Anzeigentafel sorgte. Nach Treffern von Neuville und Fissette war der alte Vorsprung der Gastgeber aber wieder rasch hergestellt. Die KTSV bäumte sich in der Schlussphase des ersten Spielabschnitts noch einmal auf und konnte mit einer knappen Führung von einem Tor in die Kabinen gehen (19:20).
Den ersten Treffer des zweiten Spielabschnitts erzielte Eupens Kreisläufer Sid Hartel. Eupen stand nun besser in der Abwehr, zog bis zur 36. Minute bis auf vier Treffer davon (21:25). Eynatten-Raeren hatte durchaus Chancen, sich wieder heran zu kämpfen, ließ sie aber zu oft liegen.
Mitte des zweiten Durchgangs gelang es den Hausherren aber wieder, sich bis auf einen Treffer heranzukämpfen. Routinier Eriv Vreven verkürzte in der 37. Minute auf 26:27. Die Kulisse war da und konnte sich in der 50. Minute auch über den Ausgleich durch Vreven freuen, der ja angekündigt hatte, seine Handball-Karriere zum Schluss der Saison beenden zu wollen.
Es wurde ein packender Handballderby-Abend im Eynattener Sportzentrum. Rund fünf Minuten vor dem Ende erhöhte Sid Hartel auf 32:30 zu Gunsten der Gäste. Auch das nächste Tor erzielte Eupen. Drei Minuten vor dem Ende erzielte Philippe Cnyrim den 33. Treffer der Eupener.
Der HC Eynatten-Raeren kämpfte sich abermals heran und verkürzte in der 59. Minute auf 32:33. Der Treffer von Eric Vreven zum 33:33 wurde 45 Sekunden vor dem Spielende beinahe frenetisch gefeiert. Eupens Trainer David Polfliet reagierte mit einer Auszeit. Kim Schröder traf rund 20 Sekunden vor dem Spielende zur erneuten Führung der Gäste, sehr zum Ärgernis von Eynattens Schlussmann Max Schunck.
Eynatten nutzte den letzten Angriff und konnte durch Benoit Neuville doch noch ausgleichen. 34:34 war der Spielstand, der Eynatten-Raeren freute und der KTSV Eupen den Auftakt in die Play-offs vermieste.
Am 30. April treffen beide Teams zum vierten und letzten Mal in dieser Spielzeit aufeinander. Dann wird die Halle am Stockbergerweg der Schauplatz des ostbelgischen Handball-Klassikers sein.
Christophe Ramjoie