AS-Trainer Michael Valkanis veränderte seine Startelf im Vergleich zum 0:0 vom letzten Samstag nur auf einer Position. Julien Ngoy stand auf dem Platz, Isaac Nuhu saß im Lotto-Park erst einmal nur auf der Bank. Auch beim RSC Anderlecht gab es eine Veränderung in der Startelf im Vergleich zum letzten Wochenende.
Für beide Teams war es das dritte Aufeinandertreffen innerhalb eines Monats. Im Hinspiel vor einem Monat gab es ein für Anderlecht glückliches 2:2-Unentschieden im Eupener Kehrwegstadion, nach einer strittigen VAR-Entscheidung in der Nachspielzeit. Wenig später gab es in der Liga eine deutliche Auswärtsniederlage für die Eupener beim Rekordlandesmeister.
Beide Mannschaften spielten das Rückspiel des Landespokal-Halbfinales in Sondereditionen ihrer Trikots, bedruckt mit der Nationalflagge der Ukraine. Die Trikots wurden nach der Partie zu Gunsten der SOS-Kinderdörfer in der Ukraine versteigert.
Der Nebel der Bengalos hatte sich gerade aus dem Lotto-Park verzogen, da mussten die Eupener schon einem Rückstand hinterherrennen. Beim ersten Eckstoß der Hausherren in der vierten Minute durch Refaelov setzte Michael Murillo, völlig ungehindert von der Eupener Abwehr, zum Kopfball an und wuchtete zum frühen 1:0 ein.
Eupen zeigte sich unbeeindruckt und glich mit dem ersten Angriff aus. Beck flankte den Ball von rechts, via Ngoy kam der Ball zu Prevljak in den Strafraum. Der Schuss des Bosniers wurde von Anderlechts Magallan unhaltbar ins Tor der Hausherren abgefälscht. Nach dem siebten Treffer der Eupener Sturmspitze im Landespokal war also alles wieder offen.
Nach dem Ausgleichstreffer dominierte der Rekordlandesmeister den krassen Außenseiter aus der Weserstadt, der es aber weitestgehend schaffte, die "Mauves" aus der Gefahrenzone zu halten. Anderlecht belohnte seine Mühen nach seinem zweiten Eckstoß. Diesmal bekam Magallan zu viel Raum und köpfte zum 2:1 ein.
Eupen protestierte vehement, weil Prevljak sich beim Zweikampf mit Gomez eine blutige Nase eingehandelt hatte. Für das Schiedsrichtergespann war aber alles regelkonform. Eine Fehlentscheidung, denn das Foul an Prevljak hätte geahndet werden müssen, spätestens beim genaueren Betrachten der Videobilder. Bis zur Halbzeit blieb Anderlecht zwar die spielbestimmende Mannschaft, konnte aber keinen weiteren Treffer mehr erzielen.
Das Spiel war gerade 24 Sekunden angepfiffen, da sorgten die Anderlechter schon für die Vorentscheidung. Diesmal kam Christian Kouamé aus dem Spiel heraus frei zum Kopfball und traf zum 3:1. Nur wenige Augenblicke später konnte Prevljak nicht von einem verunglückten Anderlechter Rückpass profitieren und scheiterte am ehemaligen Team-Kollegen Hendrik Van Crombrugge.
Anderlecht blieb nach Standardsituationen brandgefährlich. So auch in der 70. Minute, als Ashimeru den Ball nach Refaelov-Freistoß nur über den Kasten setzte. Von Eupen ging wenig Gefahr aus für den Rekordlandesmeister. Eupen beendete die Partie mit einem Mann weniger nach der zweiten Gelben Karte für den eingewechselten Isaac Nuhu. Am Spielstand änderte sich nichts mehr.
Die Fans freuten sich über den ersten Finaleinzug des RSC Anderlecht seit 2015. Das Pokalfinale steigt am Osterwochenende im Brüsseler König-Baudouin-Stadion zwischen KAA Gent und dem RSC Anderlecht.
Am Sonntag empfängt die AS Eupen zum Abschluss des 30. Spieltags in der 1. Division A dann Oud-Heverlee Löwen.
Christophe Ramjoie