Es war eine bewegte Woche bei der AS Eupen. Stefan Krämer wurde am Mittwoch entlassen und Co-Trainer Michael Valkanis zum Cheftrainer befördert. Der Australier hatte bei der Abschlusspressekonferenz gesagt, dass er kein Magier sei und das verdeutlichte er noch einmal bei seiner Startaufstellung gegen den Landesmeister. Es gab zwei Veränderungen bei der Eupener Startelf. Kapitän Jordi Amat stand wieder auf dem Rasen im Kehrwegstadion und auch Julien Ngoy war wieder in der Basismannschaft. Müsel und Gnaka mussten weichen. Bei Brügge stand der Kanadier Tajon Buchanan wieder in der Startelf. Sobol musste für ihn auf die Bank.
Die Heimbilanz der Eupener war vor Spielbeginn alles andere als beeindruckend. Zwölf Punkte aus 13 Partien sind alles andere als angsteinflößend. Nur Standard Lüttich ist in dieser Saison noch schlechter als die AS Eupen.
Ein Ruck schien aber dennoch durch die Eupener Mannschaft gegangen zu sein, denn den Start wollte die Mannschaft von Neu-Coach Michael Valkanis nicht verschlafen. Das Vorhaben war aber in der 8. Minute schon zunichte. Brügges Kapitän Hans Vanaken setzte sich beim Kopfballduell gegen Emmanuel Agbadou einfach durch und köpfte in seiner typischen Art und Weise zum 0:1 ein. Die Ecke kam von Skov Olson.
Brügge machte nicht den Anschein, im Kehrwegstadion direkt nachlegen zu wollen, und von einem psychologischen Effekt auf Seiten der AS Eupen war in der Anfangsphase auch wenig auszumachen. Beide Mannschaften hielten sich weitestgehend aus der Gefahrenzone. Brügge hatte das Spiel am Kehrweg meist unter Kontrolle und in der 28. Minute die Riesenchance, die Führung zu verdoppeln. Brügge lancierte den schnellen Buchananen in den Strafraum. Aus spitzem Winkel schaffte es der Kanadier nicht, Eupens Schlussmann Manaf Nurudeen zu überwinden. Eupen kämpfte zwar, musste sich aber mit dem knappen Rückstand zur Pause zufrieden geben.
Eupen kam auch kämpferisch aus der Kabine, hatte aber Glück, dass Charles De Ketelaere den Brügger Konter nicht mit dem zweiten Treffer der Gäste abschließen konnte. Auf der anderen Seite hatte Prevljak gleich zwei gute Szenen innerhalb von drei Minuten. Der erste Versuch in der 51. Minute ging noch neben das Tor, der zweite Abschluss drei Minuten später war schon deutlich gefährlicher.
Ein weiterer Fehler in der Eupener Hintermannschaft wurde den Hausherren in der 56. Minute zum Verhängnis. Jordi Amat serviert dem frei stehenden Charles De Ketelaere den Ball auf dem Silbertablett. Ein herber Rückschlag gerade in dem Moment, als Eupen besser in der Partie war. Valkanis reagierte und brachte Déom und Nuhu für Magnée und Nuhu.
Zwei Minuten nach seiner Einwechslung lag der quirlige Ghanaer auch an der Basis für den Eupener Anschlusstreffer. Nuhu zog von der Strafraumgrenze ab, Brügges Keeper Mignolet klärte vor den Füßen von Prevljak, der zum 1:2 einschieben konnte. Der achte Saisontreffer des Bosniers.
Das Tor gab den Gastgebern deutlich Auftrieb. In der 79. Minute hatte Isaac Nuhu die Riesenmöglichkeit auf den Ausgleich. Der Ghanaer scheiterte aus kurzer Distanz an Simon Mignolet. Eupen drängte weiter auf den Ausgleich, wurde aber in der 90. Minute eiskalt abgestraft. Der eingewechselte Adamyan versetzte der AS mit dem Treffer zum 1:3 den endgültigen K.O.
Nächsten Samstag geht es für die AS zum Spitzenreiter Union St. Gilloise.
Christophe Ramjoie