Knackige zwei Grad sind es in der Curling-Halle in Zemst unweit von Brüssel, der einzigen Curling-Halle des Landes. Curling in Belgien - das ist kein Widerspruch. Aber wirklich bekannt sind die nationalen Curler nicht.
"Alle, die den Sport nicht kennen, haben eigentlich unrecht, denn es ist echt ein toller Sport. Es wäre schön, wenn der Sport bekannter werden könnte, dadurch könnten auch mehr Wettbewerbe stattfinden. So könnten wir dann das Niveau insgesamt steigern", sagt Caro Van Oosterwyck.
Curling wird manchmal auch despektierlich als "Putzfrauensport" abgetan. Wischen gehört auch dazu und kann helfen, den Stein zu beschleunigen oder auch die Richtung des Steins zu verändern. Aber Curling ist deutlich mehr als das. "Um ein Sliding durchführen zu können, muss man schon flexibel sein und auch Stabilität haben. Dann kommt das Wischen dazu, aber das ist eigentlich ein kleiner Teil des Sports."
"Hier ist vor allen Dingen ein gutes Einschätzungsvermögen gefragt, aber auch taktisches Verständnis, wie an die Sache ran gegangen wird, wie wir an Punkte kommen, oder manchmal auch vergeben - das kann manchmal auch ganz interessant sein. Das sind also alles Dinge, die neben dem Wischen dazu gehören."
Curling geht also nur als Team. Sobald der Stein die Hand des Spielers verlässt, übernimmt der Skip das Kommando und die Wischer versuchen, ihren Teil zum Erfolg beizutragen. Der Zielkreis ist das erklärte Ziel und am Ende gewinnt die Mannschaft, die die meisten Punkte gesammelt hat.
Die Halle in Zemst genießt bei den Europäischen Curlern einen hervorragenden Ruf. Auch die österreicherische Curling-Nationalspielern Johanna Höß nutzt die Halle in Zemst zum Trainieren. Österreich und auch Belgien sucht man bei den Olympischen Winterspielen im Curling noch vergebens. Aber in Zukunft will auch die belgische Nationalmannschaft Teams entsenden.
Christophe Ramjoie