Jens Cools und Jonathan Héris, die am letzten Donnerstag im Pokalduell gegen den RSC Anderlecht gefehlt hatten, standen im Brüsseler Lotto-Park wieder in der Startelf der AS Eupen. Auch Julien Ngoy, der am Donnerstag erst einmal auf der Bank Platz nehmen musste, stand in Brüssel von Beginn an auf dem Platz. Eine Überraschung gab es auf der Bank. Die Arbeitserlaubnis des Winter-Neuzugangs James Jeggo war doch früher am Kehrweg eingetrudelt, so dass der Australier zumindest schon einmal im Kader der Eupener stand. Auf der Bank saßen nun auch wieder Teddy Alloh, Torben Müsel und Gary Magnée.
Auch bei den Anderlechtern gab es im Vergleich zu Donnerstag drei Veränderungen in der Startelf. Zeno Debast musste für den gesperrten Hoedt ran, Ashimeru nahm den Platz des Verletzten Olsson ein und Murillo war nach seinem Länderspieleinsatz mit Panama wieder einsatzbereit. Mykhailichenko musste für ihn auf die Bank.
Wie schon im Pokal ging es für die AS Eupen denkbar schlecht los. Zirkzee stürmte nach seiner Balleroberung von Héris allein auf das Eupener Tor zu und blieb in der dritten Minute kaltschnäuzig. Nurudeen hatte keine Abwehrchance beim 1:0 des Niederländers. Der frühe Gegentreffer war nicht gut für das Selbstvertrauen der Ostbelgier, denn nur vier Minuten später wurde den Hausherren auch der zweite Treffer auf dem Silbertablett serviert. Gnakas Fehler ermöglichte Christian Kouamé den Treffer zum 2:0.
In der elften Minute schien Eupen erholt von dem frühen Schock von zwei Gegentoren innerhalb von vier Minuten. Ngoy setzte sich stark über die linke Seite durch und bediente Prevljak innerhalb des Sechzehners. Der Bosnier brachte sich in Schussposition und zog ab. Hendrik Van Crombrugge musste sich ganz schön lang machen, um den Anschlusstreffer zu verhindern. Zwei Minuten später hatten auch die Gastgeber ein Geschenk für die Gäste. Prevljak nahm es dankend an und verkürzte auf 1:2 aus Eupener Sicht.
Wunderschön war der Treffer zum 3:1 für den RSC Anderlecht in der 23. Minute. Von Héris' Fuß prallte der Ball ab und Joshua Zirkzee beförderte das Leder mit einem artistischen Fallrückzieher in die Maschen. Anderlecht demonstrierte im Anschluss seine Macht gegen ziemlich verunsichert wirkende Gäste aus der Weserstadt. Nurudeen verhinderte in der 35. Minute den vierten Anderlechter Treffer und klärte den Schuss von Kouamé zur Ecke mit dem ausgestreckten Bein.
Stefan Krämer reagierte und brachte mit James Jeggo und Gary Magnée zwei Leute, um die Dominanz der Anderlechter im Mittelfeld zu brechen. Jérôme Déom und Boris Lambert blieben in der Kabine. Anderlecht hatte deutlich Tempo aus dem Spiel genommen, hatte aber nach einem erneuten Patzer der Eupener Abwehr die Chance auf den vierten Treffer. Zirkzee bediente nach seiner Balleroberung seinen Sturmpartner Kouamé, der über das Tor schoss.
Eupens erste nennenswerte Offensivaktion nach der Pause gab es in der 62. Minute. Prevljak mit dem guten Zuspiel auf Magnée, der direkt mal drauf hielt. Van Crombrugge stand im Weg. Für die letzten 20 Minuten kamen auf Eupener Seite noch Teddy Alloh und Ignace N'Dri für Jonathan Héris und Julien Ngoy. Auch für den Doppeltorschützen der Anderlechter Joshua Zirkzee war nun Schluss. Für ihn kam Mario Stroeykens.
Eine Viertelstunde vor Schluss gab es eine interessante Freistoßsituation für die Ostbelgier. Der Freistoß von Peeters wurde von der Anderlechter Mauer gefährlich abgefälscht und Hendrik Van Crombrugge hatte Mühe, den zweiten Eupener Treffer zu verhindern. Der Ex-AS-Keeper zeigte bei dem Ball seine Klasse. Der eingewechselte Benito Raman setzte frei stehend aus kurzer Distanz per Kopf den Schlusspunkt mit dem Tor zum 4:1-Endstand.
Der Lotto-Park bleibt für die AS eine uneinnehmbare Bastion, denn auch im achten Anlauf konnten die Eupener hier nicht gewinnen. Durch die dritte Niederlage des Jahres dümpeln die Eupener nach wie vor vier Punkte vor dem Relegationsplatz, der zur Zeit noch von Seraing belegt wird.
Nächsten Samstag geht es im Kehrwegstadion gegen Gent.
Christophe Ramjoie