Im Vergleich zum letzten Wochenende gab es bei der Startaufstellung der AS Eupen zwei Veränderungen. Gary Magnée und Boris Lambert standen gegen den Rekordlandesmeister wieder von Beginn an auf dem Platz. Jens Cools und Jonathan Héris waren gar nicht erst im Kader, da beide noch angeschlagen waren. Auch Jordi Amat fehlte weiterhin verletzt.
Gästetrainer Vincent Kompany hielt trotz der 0:1-Niederlage vom letzten Sonntag an seiner Startelf fest. Benito Raman saß also auch im Kehrwegstadion nur auf der Bank.
Das Spiel ging aus Eupener Sicht denkbar schlecht los, denn schon in der dritten Minute gab es einen Foulelfmeter nach dem Zweikampf von Agbadou gegen Kouamé im Eupener Strafraum. Auch der VAR hatte nichts zu beanstanden und Refaelov verwandelte sicher vom Elfmeterpunkt zum 0:1.
Die Eupener versteckten sich aber nach dem Rückstand nicht. Agbadou versuchte es in der achten Minute mal mit einem wuchtigen Schuss aus der Distanz. Zwei Minuten später war es Gnaka, der es diesmal etwas eleganter von der Strafraumgrenze probierte. Auf der anderen Seite verhinderte Manaf Nurudeen im Eupener Tor das zweite Tor der Veilchen gegen den heranstürmenden Kouamé.
In der 14. Minute wurde Alloh im Sechzehner von Mykhailichenko von den Beinen geholt. Auch hier zögerte der Unparteiische nicht lange und es gab Elfmeter für die Hausherren. Smail Prevljak schickte Ex-AS-Keeper Hendrik Van Crombrugge in die andere Ecke (1:1).
Es blieb unterhaltsam am Kehrweg, denn im Gegenzug versuchte es Refaelov. Eupen agierte weiter mutig nach vorne und versteckte sich gegen die etwas verunsichert wirkenden Veilchen keineswegs. In der Offensive sorgte der Rekordlandesmeister immer wieder für Stresstests in der Eupener Abwehrreihe, die aber den Belastungen der Brüsseler standhielt.
Nach gut einer halben Stunde war das Tempo ein wenig raus aus der Partie. Beide Mannschaften hielten sich weitestgehend aus dem Strafraum. Mykhailichenko zog kurz vor der Pause noch einmal aus gut 25 Metern in Richtung des Eupener Tores ab. Der Ball verfehlte aber knapp das Ziel. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs wurde es auch noch einmal brenzlig im Strafraum der Gäste, als Prevljak vom Ball getrennt wurde. Der risikoreiche Einsatz von Magallan im eigenen Sechzehner war aber sauber. Mit dem 1:1 ging es in die Kabinen.
Für den zweiten Spielabschnitt brachte Eupens Trainer Stefan Krämer den jungen Griechen Ioannis Konstantelias für Torben Müsel, der in der ersten Halbzeit einen insgesamt schweren Stand hatte. Die Gäste kamen unverändert aus dem Kabinentrakt und ließen den Ball in den ersten Minuten des zweiten Spielabschnitts gut in den eigenen Reihen laufen, ohne aber für echte Gefahr im Eupener Strafraum zu sorgen. Eupen hatte Schwierigkeiten, sich aus der Umklammerung der Gäste zu befreien.
Vincent Kompany brachte in der 67. Minute gleich drei neue Leute. Olsson, Zirkzee und Verschaeren mussten runter. Amuzu, Raman und Ashimeru sollten versuchen, die Eupener Defensive auszuhebeln. Bei Eupen kam für die Schlussphase Ignace N'Dri für Teddy Alloh. Die Einwechslung machte sich kurze Zeit später dann auch direkt bezahlt.
N'Dri machte Dampf über die linke Angriffsseite und bediente Peeters. Der Mittelfeldstratege fand die Lücke und netzte zum 2:1 ein. Nun waren auch endlich die rund 1.800 Zuschauer im Kehrwegstadion zu vernehmen.
Anderlecht reagierte auf den Rückstand mit wütenden Angriffen, denn eine dritte Pflichtspielniederlage in Serie wollten die Brüsseler vermeiden. Die Uhr lief gegen die Mannschaft aus der Hauptstadt. Eupen schien den Vorsprung aufopferungsvoll bis zum Schluss verteidigen zu können, doch in der Nachspielzeit gab es nach Eingreifen des VAR noch einen weiteren Foulelfmeter für den RSC Anderlecht.
Eine bittere Fehlentscheidung für die AS Eupen, denn das Foul an Refaelov war klar vor der Strafraumgrenze. Refaelov war es egal. Er nutzte die Chance zum 2:2 eiskalt. Die AS hatte mehr verdient an diesem Abend.
Am Sonntag treffen beide Vereine - dann in Brüssel - für den 26. Spieltag erneut aufeinander. Das Rückspiel im Pokal-Halbfinale steigt am 3. März ebenfalls in Brüssel.
Christophe Ramjoie