Im zweiten Derby innerhalb einer Woche gab es gleich fünf Veränderungen in der Startelf der AS Eupen. Neben dem Verletzten Jordi Amat verschwanden Magnée, Ngoy, N'Dri und Lambert aus der Basismannschaft. Die beiden Winter-Leihgaben Alloh und Müsel standen in Seraing zum ersten Mal in der Startelf von Stefan Krämer. Déom, Cools und auch Smail Prevljak mussten gegen die "Métallos" wieder von Beginn an auf den Platz.
Bei Seraing, die unter der Woche gegen Beerschot gewonnen haben, gab es nur eine Veränderung im Vergleich zum Sieg gegen das Schlusslicht Beerschot. Coach Garcia ließ Poaty auf der Bank. Cissé war für ihn in der Basis. Die Rückkehr der Fans in die belgischen Fußballstadien war in Seraing nicht deutlich spürbar. Nur wenige Zuschauer wollten das Kellerderby zwischen Seraing und der AS Eupen live im Stadion miterleben.
Die Gastgeber hatten durch den Sieg am letzten Mittwoch deutlich Selbstvertrauen getankt und drängten die Ostbelgier erst einmal in die eigene Hälfte. In der neunten Minute zeigten sich die Eupener ein erstes Mal gefährlich im Strafraum der Hausherren. Déom mit dem öffnenden Pass auf Torben Müsel, der Schuss der Leihgabe aus Gladbach ging am langen Eck vorbei. Auch an der nächsten Eupener Aktion drei Minuten später war Müsel beteiligt. Im Gegenzug konnte Seraing keinen Nutzen aus dem abenteuerlichen Ausflug des Eupener Schlussmanns Nurudeen ziehen.
Seraing war im Anschluss wieder am Drücker und sorgte zunächst weiter für Unruhe rund um den Eupener Sechzehner, ehe die Gefahrenlage auf beiden Seiten weiter abnahm. In der 29. Minute hatte Peeters beobachtet, dass Seraings Torhüter weit vor seinem Tor stand. Eupens Mittelfeldstratege zog aus der eigenen Hälfte einfach mal ab. Seraings Keeper Dietsch war aber rechtzeitig zurück im Tor. Der Ball hätte gepasst. Drei Minuten später blockte Agbadou den Schuss von Seraings Stürmer Mikautadze ab.
In der 36. Minute bewahrte Nurudeen die Eupener gleich zwei Mal vor dem Rückstand. Erst klärte er den flachen Schuss von Mikautadze und auch beim Nachschuss von Kilota aus kurzer Distanz war der Ghanaer zur Stelle. Die AS zeigte sich in der 40. Minute wieder gefährlich. Alloh setzte sich trotz Trikothaltens auf der linken Seite durch und flankte in den Strafraum. Der Kopfball von Müsel ging nur knapp am Tor vorbei. 0:0 war der Stand zur Pause.
Bei der AS kam mit Lambert ein neuer Mann für den zweiten Durchgang. Héris blieb in der Kabine. Seraing wechselte auch einmal und auch der Unpartteiische Kevin Van Damme blieb verletzt in der Kabine. Er wurde durch den vierten Offiziellen, Brent Staessens, ersetzt.
Déom eroberte in der 57. Minute stark den Ball von Antoine Bernier. Nach ein paar Stationen flankte Lambert in den gegnerischen Strafraum, aber dort verpassten Freund und Gegner den Ball. Da war mehr drin für die Mannschaft aus der Weserstadt! Seraing blieb weitestgehend aus dem Strafraum der Eupener, sorgte aber mit Schüssen aus der zweiten Reihe für Gefahr.
Für die letzte Viertelstunde kamen auf Eupener Seite Julien Ngoy und Ignace N'Dri für Teddy Alloh und Smail Prevljak. Der Bosnier war sichtlich erbost über seine Auswechslung. Der Doppelwechsel war auch ein deutliches Zeichen dafür, dass die Eupener mehr wollten als bloß den einen Punkt. Kurz vor Schluss kamen auf Eupener Seite dann auch noch Koné und Magnée für Müsel und Déom.
Am Ende blieb es bei der Punkteteilung zwischen den beiden Kellermannschaften, die niemandem so recht weiter hilft. Am kommenden Donnerstag empfängt die AS Eupen den RSC Anderlecht zum Halbfinale des Landespokals. Vier Tage später treffen beide Teams in Brüssel für den 26. Spieltag wieder aufeinander.
Christophe Ramjoie