Trotz des coronabedingten Ausfalls von gleich 14 Spielern bei der AS Eupen musste die Partie gegen Cercle Brügge angepfiffen werden. Die Pro League hatte am Freitagabend den Antrag der AS auf Verlegung des Spiels abgelehnt. Begründet wurde die Ablehnung mit dem Hinweis, dass sich bei den 14 aktuell infizierten Spielern nicht mindestens sieben Spieler befinden, die mehr als 30 Prozent der bisherigen Spielzeit im Einsatz waren. Hinzu kam der Ausfall von Trainer Stefan Krämer, der ebenfalls positiv getestet wurde.
Der neue Co-Trainer Michael Valkanis feierte dadurch gleich bei seinem ersten offiziellen Spiel sein Debüt als Chefcoach. Der Australier war um seine Aufgabe aber nicht zu beneiden, denn der völlig ausgedünnte Kader der Eupener musste im richtungsweisenden Spiel gegen Cercle mit sieben Spielern aus der Nachwuchsabteilung komplettiert werden. Keine idealen Grundvoraussetzungen also. In der Startelf feierte notgedrungen der Marrokaner Annas Nanah sein Debüt bei der AS. Auch Amadou Keita feierte Premiere. Einen gelernten Stürmer suchte man in der Aufstellung vergebens.
Unter diesen schwierigen Grundvoraussetzung hatte die AS angekündigt, das Spiel nur unter Protest zu bestreiten. Das ermöglicht es dem Verein, juristisch gegen die Wertung der Partie angehen zu können. Cercle konnte die Partie dagegen relativ sorgenfrei angehen.
Trotz der Notelf konnte die AS den Spielbeginn ausgeglichen gestalten. Cercle hatte in der fünften Minute Glück, nicht schon früh mit einem Mann weniger agieren zu müssen. Schiedsrichter Dierick ahndete die Notbremse von Decostere gegen N'Dri nur mit der Gelben Karte.
In der zehnten Minute verhinderte Boris Lambert die frühe Führung der Gäste und rettete den Ball vor der Linie. Die Eupener versteckten sich nicht und schafften es, die Gäste aus der Gefahrenzone zu halten.
versuchte es nach etwas mehr als 20 Minuten aus der Distanz. Der Schuss aus der Drehung konnte Robin Himmelmann im Eupener Tor aber nicht überraschen.Eupener Vorstöße in Richtung des gegnerischen Strafraums waren rar gesät. Auf der anderen Seite taten sich aber auch die Brügger Gäste schwer damit, in die Gefahrenzone zu kommen. Einen ersten Schuss aufs Brügger Tor gab es in der 42. Minute. Amadou Keita prüfte Cercle-Keeper Didillon mit einem ordentlichen Schuss aus gut 20 Metern. Zum Ende des ersten Spielabschnitts wurden die Hausherren etwas mutiger, dennoch ging es torlos in die Kabinen.
Nach der Pause kam bei den Gästen Vitinho für Robbe Decostere. Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff ließen die Brügger den Ball gut laufen. Der Spanier Alex Millan platzierte den Ball zu zentral, genau auf Eupens Keeper Himmelmann.
Zwei Minuten später hatten die Gäste die bis dahin beste Möglichkeit. Nach Freistoß von Hotic kam Senna Miangue an den Ball. Der Ex-AS-Spieler verzog aber seinen Schuss und setzte das Leder rechts neben das Tor. Gary Magnée versuchte es in der 55. Minute mit einem Schuss kurz vor der Strafraumgrenze. Der Ball flog knapp über den Kasten der Gäste.
Eupens Coach musste ab der 68. Minute wechseln. Erst musste Nanah angeschlagen vom Platz. Kurz danach war auch für Déom Schluss, der in der letzten Woche coronabedingt nicht am Training teilnehmen konnte. Ezahel und der Kelmiser Lorenzo Offermann kamen ins Spiel.
Eine unglückliche Aktion der Eupener Abwehr sorgte eine knappe Viertelstunde vor Spielende für die Führung der Gäste. Boris Lambert köpfte auf den Rücken von Kapitän Jordi Amat. Von dort fiel der Ball genau von Thibo Somers, der aus kurzer Distanz zum 0:1 einnetzen konnte. Drei Minuten später kam es noch dicker für die AS nach Foul von Magnée an Deman im eigenen Strafraum. Hotic verwandelte sicher zum 0:2.
Für die Schlussphase kamen auf Eupener Seite zwei weitere Spieler aus der U21-Abteilung. Der Kelmiser Dario Oger und Alessio Sternon kamen zu Einsatzzeiten auf höchster belgischer Fußballebene. Am Spielstand ändere sich nichts mehr. Ob die AS das Resultat unter diesen Bedingungen auch akzeptieren wird, bleibt abzuwarten.
Nächsten Samstag spielt die AS beim KV Kortrijk.
Christophe Ramjoie