Die Schäden durch das Hochwasser - konkret, was die Sportinfrastruktur in der Hillstraße angeht - hätten die Eupener Sportwelt in Zugzwang geraten lassen, sagt Brüll. Diese Infrastruktur sollte von der Stadt her in den Planungen eh anders gedacht werden, aber: "Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es jetzt so schnell gehen muss und dafür müssen wir jetzt natürlich schauen, dass wir für die betroffenen Nutzer und für die betroffenen Vereine andere Möglichkeiten finden, die dann auch über kurzfristige Ausweichmöglichkeiten hinausgehen."
Halle Schönefeld: Infrastrukturmaßnahmen notwendig
Fest steht, dass die Sporthalle Hillstraße definitiv geschlossen wird. So hat es die Stadt Eupen entschieden. Doch die Frage sei, wie die wegfallenden Infrastrukturen nun kompensiert werden können. Als Option ist Schönefeld genannt worden. "Das unterstützen wir in dem Maße, dass man sagt 'Okay, wir schauen, dass man dort das Dach renoviert und alle - ich sag jetzt mal - nötigen Infrastrukturmaßnahmen trifft, damit die Halle wieder für die nächsten zehn, 20, 30 Jahre dann auch nutzbar sein wird."
Mit der Dachrenovierung in Schönefeld alleine sei es nicht getan. Ein Beispiel ist der Judo-Club, der nun dort das Training weiterführt. Allerdings sei die derzeitige Ausstattung der Halle für die Judoka lediglich eine Übergangslösung. Damit es eine längerfristige Lösung werden kann, sei ein neuer Sportboden notwendig. Der derzeitige Betonboden ist sehr hart. Auch wenn Judomatten benutzt werden, sei das Training auf diesem harten Boden teilweise auch gefährlich. Ein Sportschwingboden sei deshalb erforderlich.
Irmep-Kaserne: Sporthalle mögliche Option für die Zukunft
Die Sporthalle der Irmep-Kaserne könne auch eine Option für die Zukunft sein. In den vergangenen Jahren hätten dort bereits Sportvereine aus Eupen und auch von auswärts trainiert. Nun gehe es darum, mit den Verantwortlichen der Irmep in Kontakt zu treten und zu evaluieren, was es noch an Möglichkeiten gebe - also ob es Zeitfenster gibt, etwa an Abenden oder an Wochenenden, innerhalb derer die Halle von noch mehr Vereinen genutzt werden könnte.
"Ich denke, bei dem Sportangebot, welches es in Eupen gibt, welches sehr vielfältig ist, müssen wir schauen, wie wir mit den bestehenden Infrastrukturen, die es nun mal gibt - da zähle ich die städtischen Infrastrukturen wie auch die PPP-Hallen, wie auch die Irmep-Sportinfrastruktur dann auch mit ein -, wie wir da das Optimale schaffen, damit Sport getrieben werden kann, damit aber auch die Verwalter oder die Betreiber der Infrastrukturen ja glücklich sind."
Der Leichtathletik Club Eupen wartet schon seit längerer Zeit auf eine Instandsetzung der Sportinfrastruktur in Schönefeld. Derzeit sei hierfür die Projektplanung ausgeschrieben und man hoffe, dass das Mandat in den nächsten beiden Jahren dann auch wirklich kommt und dass die Leichtathletik-Infrastruktur dann auch erneuert wird. Hierzu gebe es bereits Zusagen von Seiten der Stadt und der DG.
Rücktritt des Präsidenten: Verwaltungsrat nach wie vor funktionsfähig
Durch den überraschenden Rücktritt von Thomas Pötgen als Präsident seien die Aktivitäten des Eupener Sportbunds nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Verwaltungsrat sei nach wie vor funktionsfähig. Klar gehe es um Umstrukturierungen. Aber der Eupener Sportbund könne und sollte sich die Zeit nehmen, um für die Neuaufstellung mit den Vereinen in den Dialog zu gehen, meint Anne Brüll.
"Aber grundsätzlich gilt es, dass unsere Projekte - so wie wir sie auch in den letzten Jahren durchgeführt haben - nicht in Gefahr sind. Aber es ist klar, dass es immer wichtig ist, dass es einen Verwaltungsrat gibt, der mit Rat und Tat zur Seite steht. Aber ich denke, da habe ich auch überhaupt keine Sorge, dass wir das dann auch in den nächsten Wochen und Monaten weiterhin gewährleisten."
Es sei wichtig, dass die Eupener Sportwelt wieder vermehrt mit einer Stimme spreche. "Wir stehen noch vor großen Herausforderungen. Und wir gehen nicht davon aus, dass wir diese Herausforderung angehen können, wenn jeder nur sein eigenes Süppchen kocht. Dann müssen wir zusammenhalten." Mit ihren 5.500 Mitgliedern sei die Sportgemeinschaft der Stadt Eupen riesig und der sozialkulturell stärkste Verband.
"Und ich glaube, gemeinsam können wir einiges erreichen. Vielleicht muss der ein oder andere Verein Abstriche machen. Das ist klar. Wir können nicht für jeden die ideale Situation immer erreichen. Aber trotzdem glaube ich, können wir - wenn wir gemeinsam wirklich an einem Strang ziehen - viele schöne neue Dinge dann auch erreichen."
cr/fk