Als Tabellenzehnter liegt Westerlo im Mittelfeld der ersten Division. Jenseits von Gut und Böse und damit nicht allzu ambitioniert, könnte man meinen. Doch dieser Blick trügt. Westerlo hat gerade einmal zwei Punkte Rückstand auf den sechsten Platz und bleibt damit Kandidat für die erste Play-Off-Gruppe, die den Landesmeister ermittelt.
Das hat die Konkurrenz zu spüren bekommen. Von den letzten sieben Spielen ging nur die Auswärtspartie in Anderlecht mit 0:2 verloren. Doch dafür hat Westerlo sich inzwischen revanchiert mit dem 1:0-Erfolg über den Rekordlandesmeister beim Achtelfinale des Landespokals.
Kein Wunder, dass AS-Trainer Albert Cartier vor der Ausfahrt in die Provinz Antwerpen warnt. "Es wird nicht leicht, diesen Gegner zu destabilisieren", sagte Albert Cartier nach dem Abschlusstraining seiner Mannschaft. Um in Westerlo etwas zu holen, müsse Eupen sich im Vergleich zum Kortrijk-Spiel vom letzten Samstag noch einmal steigern. Denn Westerlo sei als gut geführter Club eine feste Größe der ersten Liga mit einer starken Mannschaft, die mit viel Respekt vor dem Gegner antrete.
Alte Bekannte
In den Reihen von Westerlo spielen mit Christian Brüls und Rachid Farsi zwei gute Bekannte aus dem Kehrweg-Stadion. Beide haben in den letzten Jahren für die AS Eupen gespielt und tragen jetzt das Trikot des KVC Westerlo. Hier kämpft der Ameler Christian Brüls um einen Stammplatz und konnte diesen Anspruch vor zwei Wochen mit dem Siegtor in der 90. Minute untermauern. Beim 1:0 in Charleroi war er der Matchwinner.
Zu einem Wiedersehen wird die Partie auch für Eupens Angreifer Kevin Vandenbergh. Er hat in Westerlo die Jugendabteilung durchlaufen und bekam dort seinen ersten Profi-Vertrag. Heute ist der 27-jährige mit bislang fünf Toren Eupens gefährlichster Angreifer.
Beim Donnerstagstraining fehlte Kevin Vandenbergh aufgrund einer heftigen Magenverstimmung. Bis zum Spiel müsste er wieder fit sein, hofft Trainer Albert Cartier. Denn der Trainer will genau wie gegen Kortrijk das Stürmerduo Kevin Vandenbergh und Freddy Mombongo in der Anfangsformation aufbieten. In der Zentralverteidigung wird der wieder genesene Daniel Panizzolo die Stelle von Fazli Kocabas einnehmen.
Offen ließ Albert Cartier bei der Pressekonferenz vor dem Spiel noch die Besetzung des rechten Außenverteidigers. Ibrahima Camara, der wieder fitte Alex Costa Dos Santos und Marc Hendrikx kommen für diesen Posten in Frage. Ansonsten dürfte die gleiche Mannschaft auflaufen, die gegen Kortrijk das 3:1 erkämpfte und die AS Eupen zum ersten Mal von den Abstiegsrängen hievte.
Die Chance, sich am 17. Spieltag weiter empor zu arbeiten, ist gegeben. Denn den Konkurrenten wird schwer Verdauliches serviert: Charleroi spielt in Anderlecht, der SK Lierse bei Standard Lüttich und Sint Truiden gegen den FC Brügge. Um diese Konstellation nutzen zu können, darf Eupen allerdings nicht mit leeren Händen von der Ausfahrt nach Westerlo heimkehren.
Westerlo - AS Eupen: Samstag, 27. November, 20.00 Uhr
Bild: belga