Nach dem Stadtderby zwischen Beerschot und Antwerp ist auch das wallonische Duell zwischen Standard und Charleroi aus dem Ruder gelaufen. Standard muss nun am Grünen Tisch eine 0:5-Niederlage befürchten - als ob das blamable 0:3 gegen Charleroi nicht schon schlimm genug wäre.
Der Trainer der Gäste, Edward Still, wollte nur über sportliche Dinge sprechen, aber nach einigem Drängen äußerte er sich zu den Vorfällen. "Ich komme aus England und da sieht man so etwas nicht. Dort ist es unmöglich."
Die Pro League, der Verband der belgischen Profivereine, verurteilte die Vorfälle bei den Spielen Beerschot-Antwerp (0:1) und Standard-Charleroi: "Eine echte Schande", klang es streng.
Am Sonntagnachmittag war ein Beerschot-Anhänger über das Spielfeld gerannt und hatte einen Feuerwerkskörper in den Bereich der Antwerpener Fans geschleudert. Später am Abend lief es auch beim Standard aus dem Ruder, wo das Spiel gegen Charleroi abgebrochen wurde, nachdem die Lütticher Fans Rauchbomben geworfen hatten.
Die Profiliga verurteilte die Vorfälle aufs Schärfste. "Die überwiegende Mehrheit der Fans ist an diesem Wochenende solidarisch dem Aufruf gefolgt, die Regeln einzuhalten und den Mundschutz zu tragen, wofür wir ihnen danken. Die Vorfälle, die sich bei den oben genannten Spielen ereignet haben, sind äußerst bedauerlich. Sie sind Zeugen von inakzeptablem oder sogar kriminellem Verhalten", hieß es.
"Die Pro League hat in den letzten Wochen konstruktiv mit den Behörden zusammengearbeitet, um den Fußball mit den Fans zu ermöglichen und zu erhalten und konnte dabei auf die Mehrheit der Fans zählen."
"Dass eine Minderheit dies aufbauschen will, ist absolut inakzeptabel. Gemeinsam mit den Vereinen und allen zuständigen Stellen wird sich die Profiliga umgehend zusammensetzen, um die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen."
"Wir entschuldigen uns für die Szenen, die sich heute abgespielt haben", sagte Pierre François, Geschäftsführer der Profiliga. "Wir setzen uns mit den Vereinen zusammen und fordern sie auf, so schnell wie möglich gegen diese Personen vorzugehen."
vrt/sp