Brügge-Trainer Philippe Clement stellte im Vergleich zum 1:4 bei Manchester City vier Mal um: Statt Mechele, Sobol, Rits und Vormer standen van der Brempt, Balanta, Sowah und Dost in der Basis. Für den Niederländer Dost war es die Premiere von Beginn an in der Champions League mit dem FC Brügge.
Beim deutschen Vizemeister Leipzig fehlten Coach Jesse Marsch und Keeper Gulacsi. Beide wurden positiv auf Covid-19 getestet. Kurzfristig fiel bei den Leipzigern auch Abwehrchef Willi Orban krankheitsbedingt aus.
Das Jan Breydel-Stadion war für den letzten Heimauftritt der Brügger in der Gruppenphase wieder einmal stimmungsgeladen. Die Leipziger, die für das europäische Überwintern in der Europa-League einen Auswärtserfolg brauchten, setzten den Landesmeister in der Anfangsphase unter Druck. Mukiele prüfte Brügges Schlussmann Mignolet in der sechsten Minute mit einem wuchtigen Schuss aus der Distanz.
Brügge war nicht im Spiel drin. Leipzig profitierte von einem Missverständnis in der Brügger Abwehr, um durch Christopher Nkunku in der zwölften Minute mit 1:0 in Führung zu gehen. Der sechste Treffer des Franzosen für Leipzig in dieser Champions-League-Saison.
Vier Minuten später verursachte ein völlig überforderter Sowah einen Elfmeter für die Gäste. Emil Forsberg verwandelte sicher vom Punkt zum 2:0 für die Gäste. Brügge schien ratlos gegen die starken Leipziger und kam kaum aus der eigenen Hälfte raus. Erst in der 26. Minute gab es einen Vorstoß der Brügger, der aber von Leipzigs Ersatzkeeper Lammens problemlos abgeblockt werden konnte.
Im Gegenzug erhöhte Silva per Kopf auf 3:0 für den deutschen Vizemeister. Nach gut einer halben Stunde war die leise Brügger Hoffnung auf ein mögliches Achtelfinale in der Champions League dahin. Die schwache Vorstellung hatte nach gut einer halben Stunde auch Pfiffe zur Folge.
Der Druck der Leizpiger nahm in der Folge ein wenig ab, aber auch nun gelang es den Brüggern nicht, das Spiel in die Hand zu nehmen. Leipzig gelang durch den Schweden Emil Forsberg mit einem platzierten Schuss in der Nachspielzeit sogar noch der vierte Treffer. Eine blamable Vorstellung des Landesmeisters!
Brügges Coach Clement wechselte in der Pause gleich zwei Mal. Für Dost und N'Soki kamen Rits und Ricca. Leipzig blieb unverändert und hatte erst einmal weiter die Kontrolle über das Spiel. Mats Rits hatte in der 52. Minute die Möglichkeit auf den Ehrentreffer. Der Schuss des Eingewechselten wurde aber zur Ecke abgeblockt. Auch drei Minuten später war es Rits, der diesmal den Leipziger Schlussmann mit einem Schuss von der Strafraumgrenze prüfte.
Die Brügger blieben aber weiter hinter den Erwartungen zurück und enttäuschten auch im zweiten Spielabschnitt. Eine Viertelstunde vor Schluss verhinderte Brügges Keeper Mignolet gleich zwei Mal den fünften Treffer der Leipziger. Auf der anderen Seite scheiterte Noa Lang mit seinem Versuch am Schlussmann der Leipziger.
Den Schlusspunkt setzte Nkunku mit seinem zweiten Treffer des Abends in der Nachspielzeit. Die 0:5-Niederlage gegen Leipzig war ein wahrer Alptraum für den Landesmeister in jeglicher Hinsicht.
Am letzten Spieltag muss Brügge bei Paris Saint-Germain antreten. Die Brügger müssen in Paris punkten und auf eine Niederlage der Leipziger gegen Manchester City hoffen, um in der Europa League weiterspielen zu können.
Christophe Ramjoie