Wie angekündigt setzte Nationaltrainer Roberto Martinez im letzten WM-Qualifikationsspiel verstärkt auf den Nachwuchs. Arthur Theate, der in seinen Jugendjahren bei der AS Eupen gespielt hat, feierte gegen Wales seine Premiere bei den Teufeln und das gleich von Beginn an in der Dreier-Abwehrkette.
Charles De Ketelaere spielte gegen Wales zum ersten Mal in der Startelf. Etwas überraschend war die Entscheidung, dass Hans Vanaken den Vorzug vor Alexis Saelemaekers erhielt. In der Offensive feierte Divock Origi sein Comeback bei den Teufeln nach zwei Jahren ohne Basisplatz. Im Tor stand, wie erwartet, Wolfsburg-Keeper Koen Casteels.
Die Roten Teufel standen bereits als Gruppensieger fest. Für Wales ging es um die Sicherung des zweiten Tabellenplatzes, der den Weg zur WM via Play-offs noch ermöglichen kann. Für dieses letzte Qualifikationsspiel mussten die Waliser auf ihren routinierten Starspieler Gareth Bale verzichten.
Die Hausherren gaben in den ersten Minuten den Ton an. Die Teufel mussten sich in dieser ungewohnten Aufstellung erst einmal finden, hatten aber den ersten Abschluss durch Origi mit einem Schuss aus der Distanz. Zwei Minuten später konnte sich Wales nicht vom belgischen Druck am Strafraum befreien. Kapitän Kevin De Bruyne brachte die Teufel mit einem herrlichen Schuss aus gut 17 Metern in Führung - sein dreizehnter Treffer als Nationalspieler.
Wales versuchte, eine Antwort zu finden, konnte die neu formierte Abwehrkette der Belgier aber erst einmal nicht aus der Ruhe bringen. Ein kollektives Fehlverhalten in der belgischen Defensive wurde in der 32. Minute durch Kieffer Moore eiskalt mit dem Treffer zum 1:1 abgestraft.
Den Teufeln gelang drei Minuten später fast die Antwort. Nach Ecke von rechts köpfte Boyata knapp links am Tor vorbei. Fünf Minuten vor der Pause landete eine Direktabnahme von Thorgan Hazard nach Freistoß von Kevin De Bruyne am rechten Pfosten. Pech für die Roten Teufel! Mit dem 1:1 ging es in die Pause.
Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine. Vier Minuten nach der Pause hatten die Hausherren die Riesenmöglichkeit, in Führung zu gehen. Connor Roberts schaffte es aber nicht, seinen Schuss zu kontrollieren. Der Ball flog in Richtung Tribüne.
Für die letzte halbe Stunde brachte Roberto Martinez drei neue Spieler. Mit Dante Vanzeir feierte ein weiterer Neuling bei den Teufeln seine Feuertaufe. Die Sturmspitze des Aufsteigers Union St. Gilloise kam für den angeschlagenen Divock Origi, der in Cardiff nicht überzeugen konnte. Außerdem kamen Saelemaekers und Dendoncker für Castagne und De Ketelaere.
Schrecksekunde in der 67. Minute, als Boyata und Moore bei einem Luftduell mit den Köpfen zusammenstießen. Beide konnten aber nach kurzer Behandlung weiterspielen.
Wales war nun die spielbestimmende Mannschaft. Koen Casteels verhinderte mit einer starken Parade den Rückstand der Teufel in der 83. Minute durch Neco Williams. Mit den Fingerspitzen lenkte Casteels den Ball noch zur Ecke. Am Ende blieb es beim 1:1. Für die Roten Teufel war es das zweite Unentschieden in dieser Qualifikationskampagne.
Wales darf durch den Punktgewinn weiter auf die zweite WM-Teilnahme seit 1958 hoffen. Wales ist als Gruppenzweiter für die Play-offs qualifiziert.
Die Fußball-Weltmeisterschaft beginnt am 21. November 2022 in Katar. Im März werden bei den Play-off-Spielen die letzten europäischen WM-Teilnehmer ermittelt. Für die Roten Teufel stehen im März Freundschaftsspiele auf dem Programm. Die Gegner stehen noch nicht fest.
Christophe Ramjoie