22 Jahre lang war der Verein in der Sporthalle Hillstraße angesiedelt, deren Abriss schon längere Zeit umhergeisterte. Durch das Hochwasser ist das Ganze beschleunigt worden. Vorläufig sind die Judoka in die Sporthalle des König-Baudouin-Stadions auf Schönefeld umgesiedelt worden. Mehr als eine Notlösung ist das aber nicht, wie im Gespräch mit Jean-Claude Smitz, dem Vizepräsidenten des Vereins, klar wird.
Judoka brauchen zum Ausüben ihres Sports einen weichen Boden. Denn beim Judo geht es viel ums Fallen. Und genau da liegt das Problem. "Jetzt müssen wir in einer Halle mit hartem Boden trainieren. Aber beim Judo braucht man Matten", erklärt Smetz. "Und dann braucht man einen Boden, der angepasst ist, um das Fallen möglich zu machen. Also dass sich unsere Judokas nicht die Beine brechen oder sowas."
Es gibt zwar Matten, jedoch müssten diese für die Trainingseinheiten immer erst aufwendig aufgebaut werden - in der alltäglichen Trainingspraxis sei das mit enormen Schwierigkeiten verbunden, so Smitz. Neben Jugendlichen und Senioren trainieren vor allem auch viele Kinder in dem Verein, in den Altersgruppen drei bis sechs Jahren sowie sechs bis acht Jahren. "Die Matten sind zwei mal einen Meter groß und wiegen circa 30 Kilo. Man kann sich gut vorstellen, dass ein kleines Kind, das kaum 25 Kilo wiegt, so eine Matte nicht tragen kann."
Der Verein hat auf Unterstützung aus dem Elternkreis gehofft, doch sei hier nicht viel gekommen. "Wir haben zwar ein bisschen Hilfe bekommen, aber bedeutend viele neue mögliche Mitglieder sind uns abgehauen, weil einfach die Eltern nicht konnten oder wollten." Es brauche also eine Infrastruktur, wo die Judo-Matten liegen bleiben können anstatt sie immer wieder auf- und wieder abzubauen.
Er sei froh darüber, so kurzfristig eine Möglichkeit bekommen zu haben, dass die Mitglieder überhaupt erst einmal weiter trainieren können, sagt der Vereins-Vizepräsident. Doch sei dies keine Lösung auf längere Sicht. Und auch wenn die Stadt Eupen Modernisierungsarbeiten fürs Dach und die Sanitäranlagen in der Halle auf Schönefeld angekündigt hat, so helfe dies dem Verein nicht weiter.
Ohne die Möglichkeit, die Matten liegen lassen zu können, sehe die Zukunft düster aus, befürchtet Smitz. Der Verein hat bereits den Eupener Sportbund kontaktiert, um gemeinsam mit der Stadt eine Lösung zu suchen, jedoch sei hier noch nichts geschehen.
"Also ich und meine Kollegen im Vorstand machen uns da wirklich Sorgen, dass wir eventuell unser 70-jähriges Bestehen nächstes Jahr nicht feiern können oder eventuell nicht in Eupen, sondern dass wir auch eine andere Möglichkeit suchen müssen außerhalb von Eupen. Der Ringer-Club, der in der Halle tätig war, ist ja nach Kelmis umgezogen."
Die Zukunft des Königlichen Judo- und Ju-Jitsu-Clubs Eupen steht also in den Sternen.
cr/fk
Sehr schlechtes Management der Verantwortlichen der Stadt Eupen.
Jetzt wird auf Kosten des Sports und der Sportler die Sporthalle in der Unterstadt abgerissen und dies, vermutlich, mit dem Geld der Versicherung.
Jugendarbeit, Integration, usw... unwichtig.
Man hätte das Geld auch nutzen können um die Halle zu renovieren!
Jetzt wird das kbs saniert, neues Dach usw...
Ein Armutszeugnis...
Godesar Ralph
Präsident Kjjceupen