Triple-20 - und ein anerkennendes Raunen für den Mann, der das mal soeben locker aus dem Handgelenk auf die Dartscheibe gezaubert hat. Wobei das auch von ihm erwartet wird, schließlich ist der Brite Stephen Bunting, genannt "The Bullet" (die Kugel), eine anerkannte Größe im Dartsport.
"Darten ist mein Leben und ich versuche, einfach den Leuten hier in der Gegend das Maximum zu bieten. So habe ich dieses Jahr mit Ex-Weltmeister Stephen Bunting, der aktuellen Nummer 15 der Weltrangliste, einen der besten Spieler bekommen, den ich mir vorstellen konnte und darauf bin ich megastolz", sagt Veranstalter Philipp Leufgen.
Für Stephen Bunting, der ziemlich häufig bei solchen Turnieren auftritt - vor allem im Vereinigten Königreich und in Irland - ist das Exhibition-Turnier in Schönberg eine willkommene Abwechslung. Gerade auch im Zuge der Corona-Krise, während der es ihm aber mit Hilfe von Tests möglich gewesen sei zu reisen, erzählt der 36 Jahre alte Dartprofi, der aus einem Vorort von Liverpool stammt.
Neben dem BDO-Weltmeister von 2014 sind acht weitere Topspieler in Schönberg gemeldet, dazu jede Menge Amateure aus Ostbelgien und der Großregion. Wie passt das zusammen? Für einen erfahrenen Haudegen wie Stephen Bunting ist das kein Problem - im Gegenteil. "Heute Abend sind eine Menge junger Leute da. Ich hoffe, dass ich ein paar von ihnen inspirieren kann."
"Es ist wirklich schwierig, ein guter Dartspieler zu werden. Es braucht viel Hingabe, aber jeder kann das erreichen. Es kostet nicht viel Geld. Man muss einfach nur hart arbeiten, Hingabe zeigen, üben und sehen, was man erreichen kann."
Hingabe und hartes Training: Auch im Dartspiel ist eben noch kein Meister vom Himmel gefallen. Aber vielleicht hilft es ja, einem solchen über die Schulter zu schauen. Oder sogar, ihn herauszufordern. "Die Chance ist gering, den Topspielern so begegnen zu können wie hier", erklärt Philipp Leufgen.
"Bei großen PDC-Turnieren bezahlt man 20 Euro Eintritt, sieht die oben auf der Bühne eine halbe Stunde lang spielen und fertig. Hier hat man die Ehre, muss ich schon fast sagen, gegen diese Leute direkt spielen zu können. Das ist wirklich ein Erlebnis für viele - das ist einfach: Wow."
Stephan Pesch