Bei der AS Eupen gab es im Vergleich zur 0:1-Niederlage aus der Vorwoche nur eine Veränderung. Der wieder genesene Andreas Beck stand für Ignace N'Dri in der Startelf.
Auch bei den Hausherren veränderte Coach Yves Vanderhaeghe seine Mannschaft nur auf einer Position. Der Brügger Trainer belohnte den starken Auftritt Matondos vom letzten Wochenende mit einem Basisplatz. Thibo Somers musste dafür auf die Bank. Vor dem Anpfiff wurde es emotional im Stadion. Miguel Van Damme, der Cercle-Schlussmann, der seit Jahren gegen Leukämie kämpft, gab den Anstoß. Unter der Woche gab es aber hoffnungsvolle Nachrichten für den Brügger Keeper, denn nach Aussage seiner Ärzte sollen sich keine Leukämiezellen mehr in seinem Blut befinden.
Eupen wurde zu Beginn erst einmal in die Defensive gedrängt, ehe Boris Lambert sich in der 6. Minute in den Cercle-Strafraum dribbeln konnte. Der Mann aus der Eupener Nachwuchsabteilung wurde schlussendlich aber doch von der Brügger Abwehr gestellt. Drei Minuten später sorgte Prevljak für den ersten Schuss aufs Cercle-Tor. Der rechte Pfosten verhinderte die frühe Führung der Gäste, denn Thomas Didillon war bereits geschlagen.
Mit zunehmender Dauer kehrte auch deutlich mehr Ruhe ins Spiel der Eupener, was in der 19. Minute die Führung mit sich brachte. Becks Flanke von der rechten Seite verlängerte Smail Prevljak vor den zweiten Pfosten, wo Edo Kayembe aus kurzer Distanz zum 0:1 einnetzen konnte. Der zweite Treffer Kayembes in dieser Spielzeit. Auch beim Spiel gegen den FC Brügge war der Kongolese im Jan-Breydel-Stadion erfolgreich.
Kapitän Jordi Amat sah in der 27. Minute, dass der Torwart der Hausherren etwas weit vor seinem Kasten stand und zog aus gut 45 Metern einfach mal ab. Didillon war aber noch schnell genug zurück, um den zweiten Eupener Treffer des Abends zu verhindern. Die AS hatte nun eindeutig die Oberhand, schaffte es in der 35. Minute aber nicht, Ordnung in die Hintermannschaft zu bekommen. Konsequenz war, dass der erste richtig gefährliche Vorstoß der Hausherren über die linke Seite direkt im Tor landete. Cercle-Kapitän Vanhoutte nutzte die Unordnung zum 1:1.
Die Schlussphase der ersten Spielhälfte gehörte dann den Torhütern auf beiden Seiten. Zunächst war es Himmelmann, der den Kopfball von Millan in der 41. Minute stark parieren konnte. Zwei Minuten später hinderte Didillon Eupens bosnischen Stürmer Prevljak an der erneuten Führung. Es blieb beim 1:1 zur Pause.
Beide Teams blieben nach dem Seitenwechsel unverändert. Nach Foul an Peeters gab es zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff einen Freistoß aus gut siebzehn Metern. Prevljak führte aus und Didillon konnte im Nachfassen klären.
Eine gute halbe Stunde vor Schluss gab es einen Doppelwechsel auf Seiten der Eupener. Beck und Kayembe mussten runter. Déom und N'Dri kamen in die Partie. Rund sieben Minuten nach seiner Einwechslung schaltete sich Déom ein erstes Mal in den Eupener Angriff ein. Der mitaufgerückte Héris legte auf Prevljak zurück. Der Abschluss des Bosniers war dann aber zu schwach, um den Brügger Keeper zu beunruhigen.
Eine Viertelstunde vor dem Ende musste Boris Lambert verletzt runter. Sibiry Keita kam zu seinem ersten Einsatz in dieser Spielzeit. Nach Eckstoss für Eupen landete der Ball nach ein paar Stationen bei N'Dri, der aus gut 25 Metern abzog. Didillon war zur Stelle, um den strammen Schuss vor der Linie zu entschärfen.
Neun Minuten vor dem Spielende war der Brügger Schlussmann beim Kopfball von Agbadou dann chancenlos und die Eupener konnten zum zweiten Mal an diesem Abend ein Tor bejubeln. Bis Brügge hatte sich die Eupener Stärke bei Standard-Situationen wohl noch nicht herumgesprochen.
Cercle versuchte noch mit einigen giftigen Angriffen, zumindest einen Punkt zu retten. Anders als beim Gastspiel der Eupener beim FC Brügge, als sie in der 103. Minute den Ausgleich hinnehmen mussten, gab es diesmal nur vier Minuten oben drauf. Am Ende blieb es beim knappen Auswärtssieg der Eupener.
Nächsten Samstag muss Eupen zum Tabellenletzten Beerschot. Der Verein hat sich unter der Woche von seinem glücklosen Trainer Peter Maes getrennt, der mit Beerschot lediglich einen Punkt aus sieben Partien einfahren konnte.
Christophe Ramjoie