Gold sicherte sich im Alleingang der Kenianer Eliud Kipchoge in 2:08:38 Stunden. Der Marathon-Weltrekordler zog mit seinem zweiten olympischen Titel gleich mit Abebe Bikila (Äthiopen, in den Jahren 1960 und 1964) sowie Waldemar Cierpinski (für die damalige DDR 1976 und 1980).
Silber ging in 2:09:58 an Abdi Nageeye für die Niederlande. Im Schlussprint feuerte er seinen Freund und Trainingspartner Bashir Abdi an, der in 2:10:00 zu Bronze lief. Beide sind in Somalias Hauptstadt Mogadishu geboren.
Koen Naert schaffte in 2:12:13 Stunden ebenfalls einen hervorragenden Marathon und wurde Zehnter. Dieter Kersten landete nach 2:22:06 Stunden auf Platz 59.
Kipchoge hatte bei Kilometer 30 attackiert, schnell eine halbe Minute Vorsprung herausgelaufen und damit frühzeitig für die Entscheidung gesorgt. Scheinbar spielerisch leicht lief er vor vielen Zuschauern in der letzten halben Rennstunde Richtung Ziel. Für Kipchoge war es die vierte Olympia-Medaille, die erste hatte er als Teenager 2004 in Athen mit Bronze über 5000 m gewonnen.
Den Marathon-Weltrekord hatte Kipchoge 2018 in Berlin mit 2:01:39 Stunden erobert. Ein Jahr später gelang ihm bei seinem zweiten "Laborversuch" in Wien der erste Marathon unter zwei Stunden, die mit wechselnden Schrittmachern erzielte Zeit von 1:59:40 Stunden gilt allerdings nicht als Weltrekord. Ein Jahr zuvor war Kipchoge in Imola mit einem ersten Versuch gescheitert.
Auch im Frauenrennen der Olympischen Spiele am Samstag war der Sieg an Kenia gegangen. Peres Jepchirchir setzte sich in 2:27:20 vor Weltrekordlerin Brigid Kosgei (2:27:36) durch. Bronze holte die Amerikanerin Molly Seidel (2:27:46).
Der Marathonlauf war wegen der erwarteten Hitze von Tokio auf den olympischen Außenposten Sapporo verlegt worden. Die Läufer mussten aber trotz des frühen Starts am Morgen mit hohen Temperaturen kämpfen, was zu zahlreichen Aufgaben führte.
sporza/sp