Die Stimmung ist gut bei der AS Eupen. Nachdem vor der Saison stellenweise über einen "Kaderausverkauf" gesprochen wurde, setzte die AS in Brügge ein erstes Ausrufezeichen. Lange hatte Eupen sogar geführt und der schmerzhafte Gegentreffer zum 2:2 fiel erst in der 103. Minute.
Die Mannschaft habe den Gegentreffer aber gut verarbeitet, so AS-Trainer Stefan Krämer. "Es war schon so, dass direkt nach dem Spiel in der Kabine eher die Enttäuschung vorgeherrscht hat, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben und die Umstände dazu beigetragen haben, dass die Stimmung auf der Heimfahrt im Bus noch nicht die allerbeste war", so Krämer.
"Als wir eine Nacht drüber geschlafen haben und uns am Montag wieder getroffen haben, hatte ich auf der anderen Seite aber auch den Eindruck, dass die Spieler das richtig einordnen können." Und mit einem Unentschieden gegen Brügge hätte wohl vor der Saison niemand gerechnet.
Auf dieser Leistung ausruhen geht jetzt aber nicht. Als nächstes kommt der RSC Anderlecht an den Kehrweg. Der nächste Brocken, auch wenn es für Anderlecht am ersten Spieltag eine Niederlage gegen Union Saint-Gilloise gab und Anderlecht in Eupen noch nie so richtig überzeugen konnte.
Gute Trainingswoche stimmt zuversichtlich
"Jedes Spiel hat seine eigene Geschichte und jedes Spiel ist neu. Da kann man keine großen Rückschlüsse ziehen", glaubt Krämer. "Wir wollen einfach die gute Leistung von Sonntag wieder auf den Platz bringen. Das wird ein anderes Spiel, mit anderen Schwerpunkten und ich hoffe trotzdem und bin mir eigentlich aufgrund der guten Trainingswoche auch sicher, dass wir auf jeden Fall wieder eine gute Leistung zeigen werden. In welches Ergebnis das dann mündet, werden wir sehen."
Einer, der am vergangenen Wochenende in Brügge besonders gute Leistungen gezeigt hat, war der junge Torhüter Manaf Nurudeen und er darf sich wohl schon auf seinen nächsten Einsatz freuen. "Ich glaube nicht, dass ich ein großes Geheimnis verrate, wenn ich sage, dass der Torwart derselbe sein wird wie in Brügge. Ob die Mannschaft dieselbe sein wird, steht noch nicht fest. Anderlecht hat schon eine bisschen andere Spielanlage wie Brügge und es kann durchaus sein, dass wir auf ein oder zwei Positionen ändern. Auf der anderen Seite hängt das sehr von der Grundordnung ab, für die wir uns letztlich entscheiden."
Endlich wieder Fans im Kehrwegstadion
Der Kader lässt es jedenfalls zu, die gleichen Leute spielen zu lassen. Alle konnten mittrainieren und sind fit. Zum ersten Heimspiel der neuen Saison werden auch endlich wieder Fans im Kehrwegstadion sein. Knapp 2.000 Personen dürfen in das Stadion rein.
Wenn es nach AS-Trainer Stefan Krämer geht: je mehr, desto besser. "Ich habe letzte Woche ja schon gesagt: Fußball ohne Zuschauer ist für mich ein anderer Sport. Ich war froh, dass die Zuschauer in Brügge so lautstark waren, weil das zum Fußball dazu gehört. Mir ist lieber, das ganze Stadion ist gegen mich, als dass gar keiner da ist. Und ich hoffe sehr, dass wir zu Hause mit unserer Art Fußball auch Stimmung erzeugen können, die uns dann hilft - und eine gute Heimkulisse hilft immer."
Das Spiel gegen Anderlecht kann da dann ein ganz wichtiges sein. Nach den starken Leistungen gegen Brügge könnte eine nächste überzeugende leidenschaftliche Leistung vielleicht dafür sorgen, dass auch in Eupen die momentan 2.000 Karten heiß begehrt sind.
Anpfiff im Kehrwegstadion ist am Samstag um 20:45 Uhr.
Robin Emonts