Mit ohrenbetäubendem Lärm und orangefarbenen Rauchtöpfen feierten die niederländischen Fans die nächste Pole Position ihres Helden Max Verstappen. Der Formel-1-Spitzenreiter holte sich auch für den Großen Preis von Österreich am Sonntag den ersten Startplatz und kann seine WM-Führung beim Heimspiel des Red-Bull-Teams ausbauen.
Der 23-jährige Niederländer verdrängte am Samstag in Spielberg den starken Briten Lando Norris im McLaren mit nur 0,048 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz. Dritter wurde Verstappens Teamkollege Sergio Perez aus Mexiko.
Am Tag seiner Vertragsverlängerung erlebte Weltmeister Lewis Hamilton hingegen eine Enttäuschung und steuerte seinen Mercedes nur auf Rang vier. Erst wenige Stunden vor der Startplatzjagd hatten die Silberpfeile verkündet, dass der 36-Jährige noch zwei weitere Jahre bis Ende 2023 bei dem Rennstall bleiben wird.
"Uns fehlt einfach ein bisschen Geschwindigkeit. Wir müssen mehr Leistung finden für die nächsten Rennen", sagte der siebenmalige Champion und ergänzte: "Das könnte ein einfacher Sieg für Max werden."
Vettel ist Alonso im Wege
Für Ex-Weltmeister Sebastian Vettel im Aston Martin reichte es an seinem 34. Geburtstag zu Platz acht. Allerdings droht dem Deutschen womöglich noch eine Strafe, da er den Spanier Fernando Alonso auf einer schnellen Runde behinderte. "Ich kann in der Situation nicht so viel machen. Ich kann mich nicht in Luft auflösen", sagte Vettel und machte klar, dass er wenig Verständnis für eine Bestrafung hätte. Auch andere Fahrer hätten sich ähnlich verhalten.
Alonso sah das etwas anders. "Ich bin sehr frustriert", sagte der Alpine-Fahrer, für den ein Startplatz unter den Top Sechs möglich gewesen wäre. Jedoch stand Vettel im zweiten Abschnitt der Qualifikation unverschuldet im Weg. Sein Team hatte ihn nicht rechtzeitig über den nahenden Altmeister Alonso informiert.
Vettel entschuldigte sich anschließend. "Eine Strafe ist nicht ausreichend. Das ist einfach schlecht geregelt worden", sagte Alonso.
Erneut früh schied Mick Schumacher aus. Für den Formel-1-Neuling war im Haas-Rennwagen genau wie in der Vorwoche nicht mehr als Platz 19 drin. Einzig seinen russischen Teamkollegen Nikita Masepin konnte der 22-Jährige klar bezwingen. "Viel mehr ging heute nicht, leider war das unsere Pace. Hoffentlich läuft es im Rennen ein bisschen besser für uns", sagte Schumacher im TV-Sender Sky.
Mehr Zuschauer am Sonntag
Verstappen raste derweil vor den Augen tausender Landsleute zum dritten Mal nacheinander auf die Pole Position. Erstmals in der Corona-Pandemie gibt es an diesem Wochenende in der Formel 1 in Österreich keine Zuschauer-Beschränkungen mehr. Am Sonntag (Start um 15.00 Uhr) wird mit rund 60 000 Fans gerechnet.
In der Vorwoche hatte Verstappen an gleicher Stelle vor noch deutlich weniger Zuschauern gewonnen. "Ich bin froh, auf dem ersten Platz zu stehen, aber nicht darüber wie es gelaufen ist", sagte Verstappen. Am Ende konnte er keine ganz schnelle Runde mehr abliefern, war aber trotzdem am schnellsten: "Hoffentlich können wir daraus morgen einen Sieg machen." Verstappen gewann drei der letzten vier Großen Preise und führt vor dem neunten Saisonlauf in der Gesamtwertung mit 18 Zählern vor Hamilton.
dpa/sp