Die Spanier erwischten in St. Petersburg einen guten Start und gingen gleich mit ihrem ersten Schuss aufs Tor in Führung. Xhaka-Ersatz Zakaria fälschte den Distanzschuss von Alba in der 8. Minute ins eigene Tor ab. Das Tor wurde als Eigentor gewertet. Bereits das zehnte Eigentor bei dieser Europameisterschaft.
Spanien dominierte die Partie im Anschluss mit enorm viel Ballbesitz. Die Nati ließ aber bis zur Pause keine Chancen zu, spielte auf der anderen Seite auch keine nennenswerten Aktionen heraus. Es ging also mit der knappen, aber verdienten Führung der Spanier in die Kabinen.
Die zweite Halbzeit begann schwungvoller als der gesamte erste Durchgang. Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff hatten die Schweizer nach einem Eckstoss ihre bis dahin beste Chance. Zakarias Kopfball flog hauchdünn am spanischen Tor vorbei.
In der 64. Minute hatte Zuber die nächste gute Möglichkeit für die Eidgenossen. Der Schweizer lag an der Basis mit seiner Balleroberung. Via Vargas landete der Ball erneut bei Zuber. Unai Simon konnte zur Ecke klären. Keine vier Minuten später nutzten die Schweizer einen Abwehrpatzer der Spanier eiskalt aus. Kapitän Shaqiri traf mit rechts zum 1:1. Der vierte Treffer Shaqiris bei einer Europameisterschaft.
Die Schweizer mussten ab der 78. Minute nach Rot für Remo Freuler mit einem Mann weniger auskommen. Eine zu harte Entscheidung des Unparteiischen Michael Oliver nach dem Einsatz Freulers gegen Moreno.
Sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit versuchte es Moreno mit einem Schuss kurz hinter der Strafraumgrenze. Yann Sommer konnte die Kugel problemlos aufgreifen. Es blieb beim 1:1 und es gab Verlängerung.
Die Roja ließen den Ball gut laufen und hatten in der 101. Minute die Riesenchance in Führung zu gehen. Sommer parierte den Schuss Oyarzabals aus kurzer Distanz spektakulär. Die Spanier danach mit weiteren Chancen, aber in der ersten Halbzeit der Verlängerung sollten keine Tore fallen.
Die Spanier drängten auch im zweiten Durchgang auf die Entscheidung, aber die Schweizer verteidigten aufopferungsvoll mit einem Mann weniger. Es blieb beim 1:1 und die Entscheidung musste im Elfmeterschießen fallen.
Busquets setzte den ersten Elfmeter der Spanier an den linken Pfosten. Aber die Nerven der Schweizer versagten, gleich drei Schützen vergaben vom Punkt. Oyarzabal verwandelte den entscheidenden Elfmeter für die Spanier, die dadurch ins Finale einziehen.
Das Halbfinale steigt am kommenden Dienstag im Wembley-Stadion in London. Der Gegner wird im Viertelfinale zwischen den Roten Teufeln und Italien ermittelt.
Christophe Ramjoie