In Sevilla setzte Roberto Martinez im Achtelfinale gegen die Portugiesen auf Erfahrung. Alderweireld, Vertonghen und Vermaelen bildeten die Dreierkette in der Abwehr. Thomas Meunier und Thorgan besetzten die Flügel. Tielemans und Witsel standen im zentralen Mittelfeld. Eden Hazard, Kevin De Bruyne und Romelu Lukaku hatten das Vertrauen des Nationaltrainers in der Offensive.
Die Portugiesen hatten die erste gute Möglichkeit des Spiels bereits in der sechsten Minute. Eden Hazard mit dem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, Sanches schaltete schnell um und bediente Jota. Der Schuss des Portugiesen flog aber rechts am Tor vorbei. Die Portugiesen standen kompakt und ließen den Belgiern kaum Raum zur Entfaltung. Die Teufel mussten sich in Geduld üben.
Das Spiel verlief in der Anfangsviertelstunde ausgeglichen. Beide Mannschaften hielten sich gegenseitig aus der Gefahrenzone. Renato Sanches versuchte es in der 22. Minute mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, der aber keinen Einsatz von Courtois im Tor der Belgier erforderlich machte.
Nach Handspiel von Vermaelen gut fünf Meter vor dem Strafraum gab es Freistoß für Portugal. Courtois hatte beim Freistoß von Ronaldo zwar Mühe, konnte aber stark klären. Die Fans der Teufel mussten lange auf eine Chance ihrer Mannschaft warten.
Erst in der 36. Minute schien Lukaku in Richtung des portugiesischen Tors zu enteilen. Der Inter-Stürmer wurde eindeutig von Palhinha am Trikot gehalten, aber das entging dem deutschen Unparteiischen Dr. Felix Brych. Wenige Augenblicke später versuchte es Thomas Meunier mit dem Außenrist von der Strafraumgrenze. Der Ball flog aber über das Tor der Portugiesen.
Mit einem Flatterschuss aus gut 18 Metern brachte Thorgan Hazard die Teufel in der 42. Minute in Führung. Portugals Keeper Patricio machte beim ersten Schuss aufs Tor keine gute Figur. Es war das zweite Tor des jüngeren Hazard-Bruders bei dieser Europameisterschaft.
Kurze Zeit später ein übereifriger Einsatz von Palhina gegen De Bruyne. Diesmal gab es eine Gelbe Karte. Die 1:0-Führung hatte bis zur Pause Bestand.
Für De Bruyne, der schon vor dem Gang in die Kabinen gehumpelt war, war zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff Schluss. Für ihn kam Dries Mertens in die Partie. Die Portugiesen waren besser im Spiel und ließen den Ball gut in ihren Reihen laufen. In der 58. Minute ein guter Abschluss von Diogo von halblinks.
Zwei Minuten später Sanches mit der präzisen Flanke von der linken Seite auf den eingewechselten João Félix. Der Kopfball des Portugiesen stellte Courtois aber vor keine Schwierigkeit.
Rund 18 Minuten vor dem Ende der offiziellen Spielzeit holte Vermaelen João Felix knapp 30 Meter vor dem Tor von den Beinen. Ronaldos Freistoß blieb anschließend an der belgischen Mauer hängen.
Die Gemüter erhitzten sich eine Viertelstunde vor Schluss, als der Unparteiische das Spiel trotz einiger kleinerer Fouls weiterlaufen ließ, ehe Thorgan Hazard von Pepe rüde gestoppt wurde. Es gab nur Gelb für den portugiesischen Routinier.
In der 82. Minute wurde es brenzlig für die Belgier. Der Kopfball von Dias nach Ecke war zu zentral auf Courtois. Eine Minute später rettete der Pfosten beim Schuss von
die Belgier vor dem Ausgleich. Nun setzte das große Zittern bei den Teufeln ein, denn auch Eden Hazard musste vier Minuten vor dem Ende verletzt runter.Portugal drängte auf den Ausgleich. Zwei Minuten vor dem Ende musste sich Courtois gegen Silva ordentlich ins Zeug legen, um den Ausgleich zu verhindern. Es gab noch fünf Minuten obendrauf. Es blieb Zittern bis zum Schluss, aber am Ende zogen die Teufel ins Viertelfinale ein.
Am kommenden Freitag bestreiten die Roten Teufel ihr Viertelfinale in München gegen Italien.
Christophe Ramjoie