6. Juni 2007, EM-Qualifikationsspiel - Finnland gegen Belgien: Die Stimmung im Olympiastadion in Helsinki ist wie das Spiel zwischen den Teufeln und den Finnen: eher mäßig. Es steht 0:0 zwischen den beiden beiden Mannschaften, als ein riesiger Uhu das Geschehen aufmischt.
Der Uhu nimmt nach imposantem Tiefflug auf der Latte des Tors vom damaligen Nationaltorhüter Stijn Stijnen Platz. Das Spiel wird minutenlang unterbrochen, der Uhu fliegt von Tor zu Tor und wird dabei von den sonst eher zurückhaltenden Finnen beinahe frenetisch gefeiert.
Nach einigen Minuten Unterbrechung verschwindet der Uhu und das Spiel kann fortgesetzt werden. Die Finnen, offenbar inspiriert vom majestätischen Uhu, bezwingen die Roten Teufel an diesem Abend im Juni 2007 mit 2:0.
Von den beiden Teams qualifizierte sich schlussendlich keins für die EM 2008. Die finnische Mannschaft bekam aber nach diesem Abend einen neuen Spitznamen: "Huuhkajat" - die Uhus.
Der Uhu, der an der Basis des Ganzen liegt, wurde wenig später sogar zum finnischen Ehrenbürger des Jahres ernannt. Fußballerisch dauerte es bis 2020, ehe sich die Finnen für ein großes Turnier qualifizieren konnten.
Montagabend tritt Finnland gegen die Nummer eins der FIFA-Weltrangliste an. Es braucht wohl mehr als einen Uhu, um die Roten Teufel vom dritten Sieg im dritten Spiel abzuhalten, selbst wenn ein Punkt gegen die Finnen Belgien für den Gruppensieg reichen würde.
Aber bei dieser EM wurde schon ein paar Mal eindrucksvoll gezeigt, dass die vermeintlich kleinen Gegner die Favoriten ärgern können.
Christophe Ramjoie