Ortwin De Wolf war im Jahr nach seiner Vertragsunterzeichnung bei der AS Eupen noch die unumstrittene Nummer 1 im Tor. Hendrik Van Crombrugge war weg - und De Wolf war der passende Ersatz. In der abgelaufenen Saison hatte er jedoch einen schweren Stand. Nach einer Verletzungsunterbrechung musste er die Bank drücken - trotz guter Leistungen vor der Verletzung. Eine Leihe nach Antwerpen war für den jungen Torhüter dann die Lösung für die zweite Saisonhälfte.
Bei der AS Eupen steht De Wolf noch ein weiteres Jahr unter Vertrag. Dass er für Eupen wieder im Tor stehen wird, hält er aber für unwahrscheinlich. Momentan laufen bereits Gespräche mit anderen Vereinen. In zwei Wochen will De Wolf dann Klarheit haben, wo die Reise hingeht. Das letzte Wort hat aber die AS Eupen, da er eben dort unter Vertrag steht. Das heißt, wenn Eupen will, dass er zurückkommt, dann kann das auch durchgesetzt werden. De Wolf ist aber davon überzeugt, dass die Leihe der erste Schritt war hin zu einem Verkauf.
Trotzdem hängt die Zukunft von De Wolf momentan noch in der Schwebe. Geht es zurück zur AS Eupen? Kauft ihn der FC Antwerpen? Oder wartet eine neue Herausforderung auf den jungen Torhüter? Sicher ist jedoch: Die Fronten zwischen De Wolf und der AS Eupen sind verhärtet. Nach seiner Genesung verlor er seinen Stammplatz an Théo Defourny. Die Entscheidung, Defourny so lange zur Nummer eins zu machen, bis er wieder das Niveau hat, habe der AS-Trainer Benat San José ihm ein oder zwei Wochen vor dem Spiel gegen Antwerpen mitgeteilt.
Eigentlich habe er das dann auch akzeptiert, aber selbst als er wieder das Niveau hatte, sei der Trainer nicht von seiner Entscheidung abgewichen, so de Wolf. Das führte dann natürlich zu Frustration und am Ende dann zur Leihe an Liga-Konkurrenten Antwerpen, wo Ortwin de Wolf dann auch zu Einsätzen kam und sich beweisen konnte.
Das sorgt natürlich auch für Optimismus beim Blick in die Zukunft. De Wolf will mehr, will den nächsten Schritt machen. Auch wenn die AS einen neuen Trainer habe, der unbedingt mit ihm zusammenarbeiten wolle, möchte er doch am liebsten zu einem großen Klub, bzw. bei einem großen Klub wie Antwerpen bleiben, so De Wolf.
Das Kapitel Kehrweg scheint sich für ihn also gen Ende zu neigen. Bei aller Kritik zeigt sich Ortwin de Wolf aber auch glücklich über seine Zeit bei der AS Eupen. Er sei froh, dass er vor zwei Jahren nach Eupen gekommen ist, und sei dankbar für die Zeit, die er hier hatte mit der Mannschaft, in der eine gute Atmosphäre herrsche und in der er viele Freunde habe, sagt De Wolf. Unter dem Strich habe er in Eupen viel gelernt und Eupen habe ihn am Ende doch ein bisschen geprägt.
Robin Emonts