Start- und Zielpunkt des ACT3 - A-Cross the Three, gemeint ist: durch drei Länder - war am Eupener Tennisclub. Zum vierten Mal hat Veranstalter Berten de Canne dieses Rennen in der Gegend organisiert. "Ostbelgien ist sehr schön und hat für Mountainbiker viel zu bieten. Es gibt verrückte Leute auf der Welt und die möchten schwere Bike-Touren machen", sagt Berten de Canne.
Auf die Idee, ein solches Extrem-Rennen in Belgien durchzuführen, kam de Canne in Frankreich. "Ich habe dort an einem Rennen teilgenommen von Nord nach Süd, 2.200 Kilometer, das 'French Divide'. Und da habe ich den Organisator gefragt: Warum hast du das gemacht? Er hat mir erklärt, dass er schon in Italien und anderen Ländern solche Rennen gefahren war, dass es aber keins in Frankreich gab."
"Und dann, auf der Rückfahrt nach Hause, dachte ich: Das Gleiche gilt für Belgien. Wir sind ein Fahrrad-Land, aber wir haben kein Bikepacking-Race. Ich habe einem Kumpel davon erzählt und dann haben wir das zusammen in Angriff genommen."
Die Teilnehmer kamen dieses Jahr erwartungsgemäß eher aus Belgien und den angrenzenden Gebieten. In anderen Jahren waren schon Fahrer aus Australien, Südafrika, Polen oder den USA dabei, erzählt Berten de Canne.
Eine der längsten Anreisen dieses Jahr hatte Ludwig Altmannshofer aus Bayern. Ihn hat die Herausforderung '500 Kilometer' hergelockt. "Diese Grenzbelastung ist immer das Entscheidende. Schafft man es, schafft man es nicht?"
"Und ich freue mich auf die schöne Landschaft. Durch die Eifel geht es, ich glaube auch Luxemburg. Belgien ist eine Ecke, die ich noch nicht so kenne. Und darauf freue ich mich natürlich auch, das Land ein bisschen zu sehen, auch wenn es vielleicht nicht ganz schmerzfrei sein wird."
Die größte Herausforderung ist für Altmannshofer, dass das Material die 500 Kilometer lang hält. "Sie sehen, man ist ganz schön aufgepackt. Es muss alles halten, man kann nicht jedes Ersatzteil mitnehmen. Und wenn jetzt irgendetwas bricht, dann ist es gleich das Ende der Tour. Es ist jetzt nicht die konditionelle Herausforderung, das kann man trainieren."
Einen Plan für eine Ruhepause hat Altmannshofer nicht. "Das Zelt haben wir leider vergessen. Aber wir hoffen auf eine Bushaltestelle oder eine Scheune. Und dann wird es hoffentlich trocken sein."
Klingt alles ziemlich verrückt. "Ich finde eher andere Sachen verrückt: zum Beispiel 22 Mann, die hinter einem Ball herlaufen", lacht Veranstalter Berten de Canne. "Aber klar, es ist nichts für den 'normalen' Freizeitradler. Du musst ein bisschen trainiert sein. Aber es ist mental eigentlich noch schwerer als körperlich, die 500 Kilometer durchzuhalten."
cr/km