Der Anpfiff des Spiels stand in Charleroi auf der Kippe. Grund hierfür waren 150 erzürnte Charleroi-Fans, die den Rasen des Stadions rund zwei Stunden vor Anpfiff gestürmt hatten. Die Fans drohten sogar damit, die Tornetze zu durchtrennen, wenn sie nicht in einen Dialog mit Club-Boss Mehdi Bayat treten könnten.
Rund eine Stunde vor Spielbeginn kam dieser Austausch zwischen Fans und Club-Boss dann zustande und die nicht mehr ganz so wütenden Fans wurden aus dem Stadion geleitet.
Durch die Fan-Proteste verzögerte sich der Anpfiff zwischen den beiden Teams um eine halbe Stunde. AS-Trainer San José überraschte mit Robin Himmelmann im Tor. Der Winter-Neuzugang kam somit in Charleroi zu seinem zweiten Einsatz seit seinem Wechsel an den Kehrweg. Das erste Spiel hatte der Schlussmann gegen den Viertligisten Olympic Charleroi bestritten. Für den verletzten Adriano stand Benoît Poulain in der Basis. Agbadou kehrte nach seiner abgesessenen Sperre wieder zurück auf den Platz.
Für Charlerois Schlussmann Nicolas Penneteau war das Spiel gegen Eupen möglicherweise sein letzter Auftritt. Der Vertrag des 40-Jährigen bei den Carolos läuft zum Saisonende aus.
Die AS trat zum Abschluss der regulären Saison noch einmal in den roten Trikots an. Den ersten Schuss in Richtung des Eupener Tors gab es bereits in der zweiten Spielminute. Der Schuss von Massimo Bruno flog nur knapp über den Kasten.
Nur eine Minute später zappelte das Leder im Netz der Hausherren. Nach Freistoß von Musona stand Amat bei seinem Kopfball weit im Abseits und der Treffer wurde vom Unparteiischen-Gespann zu Recht nicht gegeben.
Nach 16 gespielten Minuten entschied Schiedsrichter Van Driessche auf Strafstoß für die AS Eupen. Ilaimaharitra hatte den Schuss von Musona mit der Hand abgewehrt. Nach Ansicht der Bilder wurde der Elfmeter vom VAR bestätigt. Nicolas Penneteau konnte den Strafstoß von Smail Prevljak parieren, ließ den Ball genau vor die Füße des Bosniers abprallen. Beim Nachschuss hatte der Eupener Goalgetter dann mehr Glück und traf zum 0:1. Der 14. Saisontreffer für Prevljak.
Charleroi zeigte sich unbeeindruckt von der Führung der Eupener und erspielte sich im Anschluss einige gute Möglichkeiten. In der 28. Minute zeigte sich Eupen noch einmal kaltschnäuzig vor dem Tor. Ndri beschleunigte über die linke Seite, legte ab auf den zentral stehenden Boljevic. Die Leihgabe aus Lüttich gab gut auf Prevljak durch, der mühelos zum 0:2 einnetzen konnte.
Nur drei Minuten später zirkelte der eingewechselte Ali Gholizadeh den Ball von der Strafraumgrenze in die Maschen zum 1:2-Anschlusstreffer.
In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs sorgte Smail Prevljak dafür, dass der alte Abstand wieder hergestellt wurde. Nach Ecke von Musona flankte Boljevic auf seinen bosnischen Teamkollegen. Der Schuss der Eupener Sturmspitze ging eigentlich am Tor vorbei, wurde dann aber unhaltbar von Kipre ins eigene Tor abgefälscht. Das Tor konnte daher auch nicht dem Bosnier zugeschrieben werden.
100 Sekunden nach dem Wiederanpfiff gab Musona den ersten Schuss des zweiten Spielabschnitts ab. Penneteau konnte den vierten Treffer verhindern.
Mit dem Fuß konnte Robin Himmelmann den erneuten Anschlusstreffer der Gäste durch den eingewechselten Teodorczyk verhindern. Benat San José wechselte in der 56. Minute doppelt. Doppeltorschütze Prevljak und Stef Peeters gingen runter. Jens Cools und Julien Ngoy kamen in die Partie.
Das Spiel plätscherte in der Folge dahin, ehe Teodorsczyk in der 69. Minute plötzlich alleine vor Robin Himmelmann auftauchte. Der deutsche Torwart blieb mit einem starken Reflex Sieger gegen Charlerois polnischen Torjäger.
Eine knappe Viertelstunde vor Schluss konnte sich Himmelmann beim Schuss von Ilaimaharitra erneut auszeichnen und den zweiten Treffer der Hausherren verhindern.
In der 80. Minute gab es Foulelfmeter für die Gastgeber. Der VAR musste sich aber die Bilder vom Zweikampf zwischen Ndri und Gillet genauer anschauen, da der Unparteiische das Foul kurz vor der Strafraumgrenze wähnte. Den Elfmeter gab es und den verwandelte Ilaimaharitra sicher zum 2:3. Das blieb bis zum Spielende unverändert.
Für die AS Eupen und für Charleroi ist die Saison nun gelaufen. Die AS beendet die Spielzeit auf Platz zwölf. Eine Woche Training gibt es noch am Kehrweg, bevor die Mannschaft in den Urlaub verabschiedet wird.
Christophe Ramjoie