Für den fürs Derby gesperrten Agbadou brachte Beñat San José Jonathan Héris, der nach seiner Sperre wieder spielberechtigt war. Außerdem schenkte der Spanier dem von Standard ausgeliehenen Aleksander Boljevic das Vertrauen. Ignace N'Dri musste dafür auf die Bank.
Bei den Lüttichern kehrte Laifis nach seiner Sperre wieder zurück in die Startelf. Der wieder genesene Joao Klauss hatte am Kehrweg erst einmal nur die Rolle des möglichen Jokers.
Das Derby am vorletzten Spieltag stand unter besonderen Voraussetzungen. Während die AS Eupen vor Spielbeginn nur noch theoretische Chancen auf die Teilnahme an die Play-offs hatte, war die Aussicht auf ein Ticket für die Play-offs für Standard als realistischer einzustufen.
Die Gäste aus der Maasstadt versuchten, das Spiel in der Anfangsphase an sich zu reißen. Die ersten guten Abschlüsse hatten aber die Gastgeber. Bodart war gleich mehrere Male gefordert. Erst vergab Prevljak aus spitzem Winkel. Wenige Augenblicke später scheiterte Ngoy an Bodart, kurze Zeit später klärte der Lütticher Schlussmann gegen Boljevic zur Ecke.
Bei dieser hatte Ngoy die Riesenchance zur Führung der Eupener. Nach Flanke von Musona setzte Ngoy das Leder frei stehend aus kurzer Distanz aber nur links neben das Tor.
Nach der Druckphase der Eupener näherten sich die Lütticher in der 14. Minute ein erstes Mal gefährlich dem Eupener Tor. Die Direktabnahme von Standard-Kapitän Bastien ging aber neben das Tor.
In der 18. Minute war bei der AS Schluss für Adriano. Der Brasilianer musste verletzte runter. Für ihn kam Benoit Poulain. Das Tempo ließ anschließend etwas nach. In der 35. Minute vereitelte Theo Defourny mit starkem Einsatz die mögliche Lütticher Führung durch den entwischten Balikwisha.
Lüttich hatte nur wieder die Kontrolle über das Spiel zurück erobert und die Eupener hofften, unbeschadet in die Kabinen zu kommen. Die Hoffnung endete kurz vor dem Pausenpfiff. In der 43. Minute kombinierten sich die Lütticher gefällig in den Strafraum und wie schon im Pokal-Halbfinale konnte Amallah im Eupener Kehrwegstadion einnetzen. 0:1 war auch der Pausenstand.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs erarbeiteten sich die Eupener wieder einige gute Möglichkeiten. Sechs Minuten nach dem Wiederanpfiff trat Peeters im Sechzehner über den Ball. Nach einer Stunde zappelte der Ball nach einer Ecke von Siquet wieder im Netz der Eupener. Der Treffer Balikwishas wurde aber wegen Abseits nicht gegeben.
Der eingewechselte Carcela leitete in der 68. Minute den zweiten Lütticher Treffer ein. Das Zuspiel landete präzise bei Amallah. Der Marokkaner war anschließend zum zweiten Mal an diesem Abend erfolgreich. Drei Minuten später machte Muleka den Sack endgültig zu mit dem Treffer zum 0:3.
Der einsetzende Regen hatte wahrlich Symbolcharakter für die Gastgeber, denn das kleine Fünkchen Hoffnung auf die Play-offs, das Eupen vor Anpfiff noch hatte, war spätestens jetzt endgültig erloschen. Der Leidensweg der Eupener war aber noch nicht zu Ende, denn Lestienne beendete einen Konter in der 85. Minute per Kopf zum 0:4.
Die AS bleibt auf Platz 13 in der Tabelle. Lüttich hingegen rückt vorläufig auf den siebten Platz in der Tabelle und darf weiter auf die Play-off II hoffen.
Zum Abschluss der regulären Saison spielen die Eupener nächste Woche Sonntag beim RSC Charleroi.
Christophe Ramjoie