Jordi Amat feierte nach seiner abgesessenen Gelbsperre sein Comeback in der Startelf gegen Zulte Waregem. In Westflandern fehlte hingegen Jonathan Héris, der seine Gelbsperre absitzen musste. Wie schon gegen Kortrijk nahm auch diesmal Silas Gnaka wieder auf der Bank Platz. Der Ivorer, der bislang noch keine Minute für die AS in dieser Saison gespielt hatte, war zumindest mal wieder im Kader bei den Weserstädtern.
Die Konkurrenten im Kampf um einen Platz in den Play-offs haben zuvor fast alle Punkte liegen lassen, somit bestand für die AS die Möglichkeit, wieder ein Stückchen näher an die begehrten Play-off-Plätze zu rücken. Für die AS war es sicherlich ein schweres Unterfangen, denn noch nie haben die Weserstädter gegen Zulte Waregem gewinnen können.
Vom angekündigten Schnee im Regenbogenstadion war beim Anstoß nichts zu sehen. Es war ein munterer Auftakt. Bereits in der fünften Minute setzte Ngoy Zulte-Schlussmann Bostyn unter Druck. Der konnte aber in letzter Sekunde klären. Zwei Minuten später spielten sich die Gastgeber mit einem herrlichen Angriff in den Eupener Sechzehner. Bruno brachte das Leder in den Maschen unter. Der Treffer zählte aber nicht, da Ex-AS-Spieler Dompé beim Anspiel zuvor im Abseits gestanden hatte.
Weitere zwei Minuten später versuchte sich N'Dri am Zulter Torwart. Aber auch diesmal blieb Bostyn Sieger. Der Freistoß von Govea in der 19. Minute wurde von der Eupener Abwehr genau vor die Füße von Dompé geklärt. Dompés Schuss ging aber über das Eupener Tor.
Auf der Gegenseite gab es ebenfalls Freistoß, nach Foul von Laurens De Bock an dem durchgebrochenen N'dri kurz vor der Strafraumgrenze. Der Freistoß von Peeters wurde unhaltbar durch Kainourgios in der Zulter Mauer zur Eupener Führung nach 22 Minuten abgefälscht.
Eupen kam auch in der Folgezeit einige Male gegen die nicht allzu stabil stehende Abwehr der Gäste zum Abschluss. Auf der anderen Seite hätte Vossen in der 28. Minute mehr aus der präzisen Flanke Dompés machen müssen. Der Kopfball der routinierten Sturmspitze verfehlte das Ziel aber um ein paar Meter.
Kurz vor der Pause ließ Eupen gleich zwei Chancen liegen, den Vorsprung im Regenbogenstadion weiter auszubauen. Erst scheiterte Prevljak an Zultes Schlussmann Bostyn. Kurz danach trat N'dri aus gut elf Metern Torentfernung über den Ball. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wurde es noch mal brenzlig für Eupen. Vossen schaffte es aber nicht, seinen Kopf ans Leder zu bringen.
Zulte Waregem kam mit Wut im Bauch aus der Kabine. Bruno feuerte in der 48. Minute einen Ball in Richtung des Eupener Tors. Defourny konnte den Ball weg fausten. Zulte versuchte, nachzusetzen. In der 59. Minute sorgte Ewoud Pletinckx aus der Distanz für den 1:1-Ausgleich. Eupen hatte die Flanke von Dompé genau vor die Füße des Zulter Kapitäns geklärt. Der erste Saisontreffer war ein immens wichtiger für die Westflamen.
Auf der Gegenseite verhinderte Zultes Schlussmann mit einer erneut starken Parade den neuerlichen Rückstand seiner Mannschaft. Diesmal scheiterte N'Dri mit dem Kopf.
Ab der 80. Minute mussten die Eupener nach der zweiten Gelben Karte für Agbadou mit einem Mann weniger auskommen. Die Gastgeber straften die Unterzahl schon in der nächsten Minute eiskalt ab. Laurens De Bock sorgte für das 2:1.
In der Tabelle bleiben die Eupener auf Platz 13 mit nun vier Punkten Rückstand auf den achten Platz. Am Freitag empfängt die AS Eupen mit Standard Lüttich einen weiteren direkten Konkurrenten im Kampf um die Play-off II.
Christophe Ramjoie