Nationalcoach Roberto Martinez wirbelte seine Startelf beim ersten Aufeinandertreffen mit Belarus gleich auf acht Positionen durcheinander. Der Spanier wollte im dritten Spiel der Teufel in sechs Tagen frische Spieler bringen. Lediglich die Verteidigung bestehend aus Vertonghen, Denayer und Alderweireld blieb im Vergleich zum Unentschieden der Teufel in Prag auf dem Platz.
Mignolet stand mal wieder im Tor, Hazard und Meunier besetzten nach der Zwangspause wieder die Flanken.
Belarus steht am aktuellen FIFA-Ranking auf Rang 88 und war gegen die Nummer eins dieser Liste nur krasser Außenseiter. Nach dem Vorbild der norwegischen Fußball-Nationalmannschaft trugen diesmal auch die Belgier ein T-Shirt mit einer Botschaft beim Betreten des Platzes. "Football supports change" stand darauf zu lesen und unterstrich noch einmal die Haltung des belgischen Fußballverbands gegenüber der WM im Katar. Die Belgier sprechen eher davon, dass der Fußball Veränderungen bewirken kann, und setzen nicht auf einen Boykott der WM 2022.
Schon in der fünften Minute des Spiels hatte Batshuayi nach präzisem Zuspiel von Denis Praet die Riesenmöglichkeit, die Teufel in Führung zu bringen. Der Stürmer von Crystal Palace konnte den Ball aber nur direkt auf den belarussischen Schlussmann platzieren.
Acht Minuten später war der Riegel der Gäste geknackt. Doku erreichte Batshuayi im Strafraum. Der Goalgetter nutzte die Gelegenheit, um die Belgier mit 1:0 in Führung zu bringen. Wieder einmal stellte Batshuayi seine Torgefährlichkeit unter Beweis.
Hans Vanaken, der in der Nationalmannschaft eher nicht als torgefährlich gilt, erhöhte in der 17. Minute nach präziser Flanke von Meunier mit dem Außenrist auf 2:0. Es war der erste Treffer Vanakens bei der Nationalmannschaft.
Die Belgier hatten im Anschluss wenig Mühe, das Spiel gegen die Belarussen zu kontrollieren. Einen weiteren Premierentreffer bei den Teufeln feierte Leandro Trossard in der 38. Minute. Ein Tor der Marke sehenswert.
Damit war aber der Torhunger der "zweiten Garde" der Teufel vor dem Kabinengang noch nicht gestillt. Praet schickte drei Minuten später Jeremy Doku in die Tiefe. Der Rennes-Profi erzielte einen weiten schönen Treffer zum 4:0.
Nach dem Seitenwechsel gab es in der Verteidigung der Belgier einen Wechsel. Dedryck Boyata kam für Jason Denayer. Bei der Auswahl von Belarus gab es zwei personelle Veränderungen im Vergleich zum ersten Spielabschnitt.
Denis Praet krönte seine starke Leistung des ersten Spielabschnitts knapp vier Minuten nach dem Wiederanpfiff mit dem Treffer zum 5:0. Auch für Praet war es der erste Treffer im Dress der Roten Teufel. Ein Fehler Boyatas führte in der 54. Minute beinahe zum ersten Treffer der Gäste. Der Schuss Kendyshs verfehlte das Tor nur um wenige Zentimeter.
Roberto Martinez nutzte die deutliche Führung und testete im letzten Drittel des Spiels Dendoncker in der Verteidigung. Der Spieler der Wolverhampton Wanderers kam für Jan Vertonghen.
Mit einem technischen Kabinettsstückchen erhöhte der kurz zuvor eingewechselte Christian Benteke auf 6:0 für die Roten Teufel. Eine Viertelstunde vor dem Ende legte der stark aufspielende Doku für Leandro Trossard auf, der mit links den belarussischen Schlussmann zum 7:0 tunnelte.
Zwei Minuten vor dem Ende traf auch Hans Vanaken zum zweiten Mal gegen die Gäste. Der 80. Erfolg der Roten Teufel in einem Qualifikationsspiel war auch ein überdeutlicher, für den es keine Nachspielzeit brauchte.
Im Juni bestreiten die Roten Teufel die Europameisterschaft, bevor es im September mit der WM-Qualifikation weitergehen wird.
Christophe Ramjoie