Der Traum vom Pokalfinale ist Geschichte. Gegen Standard Lüttich zog die AS den Kürzeren und wie bereits 2017 ist kurz vor dem Ziel Schluss. Für Trübsal-Blaserei bleibt jedoch keine Zeit. Knapp eine Woche nach dem Aus im Halbfinale des Landespokals geht für die AS Eupen der Ligabetrieb weiter. Vier Spiele stehen in dieser Saison noch aus und so blöd es sich anhören mag: Alles ist möglich.
Zum einen kann die AS trotz Punkterekord immer noch absteigen. Zwar muss nur ein einziger Punkt her, um den Klassenerhalt zu sichern, aber den muss man auch erstmal holen und möglich ist im Abstiegskampf bekanntlich alles. Auf der anderen Seite muss die AS sich jedoch nicht mit dem Klassenerhalt zufrieden geben. Ein Blick auf die obere Hälfte der Tabelle zeigt: In dieser Saison ist noch Großes möglich. Die Play-off-Runden liegen in greifbarer Nähe - sechs Punkte trennen die AS von Platz acht, neun Punkte von Platz vier. Vier Spiele, zwölf maximale Punkte - alles ist möglich.
Die Gegner sind dabei keine Übermannschaften. Mit Kortrijk und Standard Lüttich kommen noch zwei direkte Tabellennachbarn an den Kehrweg. Außerdem müssen die Eupener nach Zulte Waregem und Charleroi. Um an der oberen Tabellenhälfte noch einmal anzuklopfen, braucht es aber natürlich erstmal Punkte und ein Sieg gegen Kortrijk wäre da schon einmal ein Anfang.
Für das Spiel muss AS-Trainer Beñat San José jedoch auf mehrere Spieler verzichten. Rocky Bushiri und Gary Magnée werden für mehrere Wochen verletzungsbedingt fehlen, genauso wie Jens Cools, der sich bereits früh im Pokalhalbfinale verletzt hat. In der Defensive muss San José außerdem noch auf Jordi Amat verzichten, der in dieser Woche eine Gelbsperre absitzt. Ansonsten seien alle Spieler fit und motiviert gegen Kortrijk, nach der Niederlage im Pokal gegen Standard, einen Sieg einzufahren, so San José bei der Pressekonferenz vor dem Spiel.
Das Spiel gegen Kortrijk kann am Ende des Tages richtungsweisend werden. Ein Sieg sichert zum einen den Klassenerhalt und öffnet zum anderen alle Türen in Richtung Top 8. Das ist kein Anflug von Größenwahn, sondern die Realität in dieser verrückten Corona-Saison, in der gefühlt jeder jeden schlagen kann. Der Pokaltraum ist zwar ausgeträumt, aber in der Liga kann man das 75-jährige Bestehen des Vereins noch mit der besten Endplatzierung aller Zeiten, vielleicht sogar noch mit einem Platz in den Play-Offs, krönen. Eines ist jedenfalls sicher: Alles ist möglich - vom Abstieg über einen Platz im Tabellenkeller bis zu den Play-Offs.
Start der Partie ist am Samstag um 20:45 Uhr und nicht wie geplant um 18:30 Uhr.
Robin Emonts