Für den 23-jährigen Armand Marchant aus Lüttich wird der 21. Februar 2021 wohl immer in Erinnerung bleiben. Bei der alpinen Skiweltmeisterschaft im italienischen Cortina d'Ampezzo landete Marchant im Slalom auf Platz zehn und machte damit nicht nur in Belgien auf sich aufmerksam. Ein starkes Ergebnis, das sich aber schon in den Tagen und Wochen zuvor andeutete, zeigte Marchant doch schon bei anderen Veranstaltungen, wie schnell er unterwegs sein kann.
Er hat es auch selber in gewisser Weise fühlen können. So habe er vor dem Start des Slaloms sehr gute Trainingseinheiten gehabt und somit gewusst, dass er dort schnell sein kann und das Erreichen eines guten Resultates möglich sei, erzählt Marchant.
Dass er dann so ein gutes Finale gefahren ist, sei für einen belgischen Skifahrer schon etwas Besonderes, etwas noch nie Dagewesenes. Aber das zeige eben auch, dass auch Wintersportler aus kleineren Ländern sehr gute Resultate einfahren können.
Der Weg hin zu einem solchen Ergebnis sei für einen Sportler aus einem kleinen Land dabei nicht immer so einfach und man müsse viele Fehlschläge einstecken. Aber er habe immer an einen Erfolg geglaubt, sonst hätte er nicht weiter gemacht, und er wisse auch, dass er sogar noch besser fahren kann.
Rückblick
Der Weg hin zu solchen Leistungen war für Armand Marchant wirklich schwer. Nach erfolgreichen Jahren als Nachwuchsfahrer ging es für ihn recht früh in den Weltcup. Auch dort fuhr Marchant gute Ergebnisse ein und sicherte sich als erster Belgier überhaupt Weltcup-Punkte. 2017 warf ihn eine schwere Verletzung zurück. Die Saison war gelaufen und auch in den kommenden Jahren lief es nicht besser. Eigentlich war er sogar dem frühzeitigen Karriereende näher als einem Comeback.
Trotzdem kämpfte er sich durch und feierte dann 2019 seine Rückkehr zum Weltcup. Anfangs habe er selber so ein Comeback für sehr schwierig angesehen. Aber er habe die Rückkehr als Challenge gesehen und dann trainiert, um das Ziel zu erreichen, erzählt Marchant. Es sei also sogar die schönste Herausforderung seines Lebens gewesen.
Neue Ziele
Aber nur mit der Rückkehr auf die Skier wollte er sich dann nicht zufrieden geben: Weltcup-Punkte und gute Platzierungen sind das Ziel, beziehungsweise die neue Herausforderung für Marchant.
Gerade der Erfolg bei der Weltmeisterschaft kommt Armand Marchant da gelegen. Bei der WM gilt jede Disziplin einzeln und so kann er sich genau auf das konzentrieren, was er kann: nämlich den Slalom. Und da das eben jetzt so gut funktioniert hat, scheint die nächste Challenge bereits in naher Zukunft zu liegen. Bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking möchte Armand Marchant mit dabei sein und das möglichst erfolgreich.
Platz 23 in Kranjska Gora
Am Sonntag ist Armand Marchant beim Slalom von Kranjska Gora (Slowenien) auf Platz 23 gelandet. Der Sieg ging an den Franzosen Clément Noël vor seinem Landsmann Victor Muffat-Jeandat und dem Schweizer Ramon Zenhäusern. Dries Van den Broecke war im ersten Lauf ausgeschieden.
Robin Emonts