Die AS wollte zum ersten Mal seit 2017 wieder ins Halbfinale des Landespokals einziehen. Im Viertelfinale des Landespokals vertraute AS-Coach Beñat San José wie erwartet weiterhin Théo Defourny im Tor und brach damit mit der Angewohnheit der letzten Jahre, im Pokal-Wettbewerb den eigentlichen Reserveschlussmann einzusetzen. Robin Himmelmann saß gegen Gent also nur auf der Bank. Eupens Goalgetter Smail Prevljak hatte sein Comeback in der Startelf. Prevljak konnte in dieser Saison gleich drei der vier Treffer der Eupener gegen Gent erzielen.
Bei den Gentern feierte Kapitän Vadis-Odjija sein Comeback in der Startelf. Auch Torsteher Sinan Bolat war fit genug, um von Beginn an auf dem Platz zu stehen. Der Deutsche Niklas Dorsch fehlte hingegen aus unbekanntem Grund.
Gegen seinen "Lieblingsgegner" gab Prevljak den ersten Schuss aufs Tor in der 3. Minute ab. Beim Favoriten Gent wurde schnell deutlich, dass die Mannschaft den Pokalwettbewerb nutzen möchte, um die bislang verkorkste Saison doch noch zu retten. Die erste Möglichkeit der Gäste gab es in der 11. Minute für Sven Kums mit einer Standard-Situation. Der Freistoß des ehemaligen Gewinners des Goldenen Schuhs ging aber übers Tor von Théo Defourny.
Die Eupener kamen in der Anfangsphase kaum aus der eigenen Hälfte heraus, schafften es aber dennoch, die Gäste aus Gent auch aus dem eigenen Strafraum zu halten. Entlastung gab es ab der 25. Minute mit der bis dahin wohl besten Chance des Spiels für die AS Eupen. Héris mit der scharfen Hereingabe auf Musona. Der Kapitän der Nationalmannschaft Zimbabwes zog direkt ab und zwang Sinan Bolat zu einer wahren Glanzparade.
Sein Gegenüber auf Eupener Seite, Théo Defourny, konnte in der 38. Minute mit einer starken Fußabwehr den Genter Führungstreffer durch den durchgebrochenen Tissoudali verhindern.
Kurz vor der Pause wurde Eupen noch einmal mutiger. Prevljak verzog aber seine Direktabnahme in der 43. Minute. 0:0 war der logische Stand zur Halbzeit.
Die AS erwischte einen Traumstart in der zweiten Halbzeit und ging in der 48. Minute durch eine wunderbare Direktabnahme von Jonathan Héris mit 1:0 in Führung.
Eupen drängte im Anschluss auf den zweiten Treffer und hatte wenig später eine gute Option auf diesen durch Jens Cools. Der Lupfer des Mittelfeldmanns ging aber übers Tor.
Gent blieb weitestgehend harmlos. Bezeichnend hierfür der Schuss Tissoudalis in der 63. Spielminute. Gent versuchte, die Eupener im Anschluss in der eigenen Hälfte einzuschnüren. Eupen stand aber in der Abwehr gut organisiert. Glück für die AS in der 69. Minute, als Gents Kapitän bei seinem Kopfball frei stehend fast alles richtig gemacht hatte, er aber das Leder nur an den Querbalken bringen konnte. Defourny im Eupener Tor war bereits geschlagen. Das Gebälk brachte die Rettung.
Beñat San José wollte seine Mannschaft im Anschluss durch die Hereinnahme von Baby und Kayembe defensiv stabilisieren. Hinaus gingen Prevljak und Musona.
Bushiri sollte die Eupener Defensive für die letzten zwölf Minuten stärken. Der Leihspieler kam für die andere Leihgabe auf den Platz. Für Aleksander Boljevic war also nach 78 gespielten Minuten Schluss. Der Druck der Gäste nahm aber von Minute zu Minute weiter zu. Drei Minuten vor dem Ende gab es einen Schuss aus der Distanz durch den eingewechselten Bezus. Defourny war aber rechtzeitig unten, um den Ausgleich zu verhindern.
In der ersten Minute der Nachspielzeit hatte Baby die Entscheidung auf dem Fuß. Der Schuss des Senegalesen ging knapp am Genter Kasten vorbei. Am Ende blieb es beim knappen 1:0-Heimerfolg der Hausherren, der gleichbedeutend mit dem ersten Halbfinaleinzug seit 2017 war.
Die Halbfinal-Partien werden am Donnerstag ausgelost. Am Samstag wartet das nächste Heimspiel auf die AS Eupen. Um 16:15 Uhr empfängt die Mannschaft am 30. Spieltag der 1. Division A Oud-Heverlee-Löwen.
Am Tag nach dem vereinshistorischen Ereignis blickt AS-Direktor Christoph Henkel im BRF-Interview noch einmal auf das Viertelfinale zurück.
Christophe Ramjoie