Bei Beerschot feierte der erst 28-jährige Will Still seine Feuertaufe auf der Trainerbank. Nach dem doch etwas überraschenden Abgang von Erfolgstrainer Losada in die Major-League-Soccer ist Still der jüngste Trainer in der Geschichte der belgischen ersten Klasse.
Bei Eupen nahm der wieder genesene Sanne Miangue zunächst nur einmal auf der Bank Platz. Dort saß schlussendlich auch Edo Kayembe nach dem Durcheinander um sein Covidtestergebnis. Menno Koch ersetzte den verletzten Benoit Poulain in der Innenverteidigung.
Beerschot erwischte gegen Eupen einen Traumstart. In der zweiten Minute stimmte bei Eupen die Zuordnung in der Abwehr nicht und Marius Noubissi brachte völlig frei stehend das Leder zum 0:1 im Tor unter. Ein Auftakt nach Maß also für den neuen Trainer der "Kielse Ratten", Will Still.
Eupens Antwort folgte in der neunten Minute. Babys Schuss ging aber rechts am Tor der Gäste vorbei. Keine zwei Minuten später der bis dahin stärkste Spielzug der Eupener. Ngoy mit dem öffnenden Pass auf N'Dri. Der Abschluss des kleinen Flügelflitzers wurde von Vanhamel noch pariert, den Rebound brachte Smail Prevljak sicher im Tor zum 1:1-Ausgleich unter. Der zehnte Saisontreffer des Bosniers.
In der 14. Minute der nächste starke Spielzug der Eupener. Prevljak legte für Ngoy auf. Der Schuss des Eupener Stürmers wurde noch abgeblockt. Eine Minute später zeigte Prevljak, dass er auch mal beim Abschluss scheitern kann. Vanhamel behielt diesmal die Oberhand im direkten Vergleich.
Es blieb eine unterhaltsame Partie mit den gefährlicheren Szenen auf Eupener Seite. Nach einer halben Stunde dann erneut Verletzungspech in der Eupener Abwehr. Für Kapitän Jordi Amat war Schluss. Senna Miangue sprang in die Bresche. Ein besonderes Spiel für Miangue, denn der Verteidiger wurde fußballerisch in Beerschot ausgebildet.
Die Partie schlummerte im Anschluss ein wenig vor sich hin, ehe Ignace N'Dri sechs Minuten vor dem Gang in die Kabinen zum wiederholten Mal in den Strafraum zog und knallhart abzog. Vanhamel hatte nur das Nachsehen beim Schuss des Ivorers.
Kurz vor der Pause wurde es noch einmal brenzlig im Strafraum der Eupener. Menno Koch konnte aber noch gerade so zur Ecke klären. Damit war aber noch nicht Schluss, denn wenige Sekunden vor dem Kabinengang setzte Koch auf der anderen Seite den Ball nur ins Seitennetz und verpasste dadurch den dritten Treffer der Eupener.
Rund acht Minuten nach dem Seitenwechsel machte es Koch dann besser. Mit der Brust nahm der Niederländer die perfekte Flanke von Adriano an und brachte dann den Ball im langen Eck zum 3:1 unter.
In der 68. Minute schien N'Dri seinen ersten Doppelpack zu schnüren. Doch recht schnell war die Fahne des Schiedsrichter-Assistenten oben und der Treffer zählte zu Recht nicht. Beerschot musste nach einer Tätlichkeit von Brogno mit einem Mann weniger auskommen. Hierfür brauchte es aber das Einschreiten des Video-Assistenten. Der Dienst des neun Minuten zuvor eingewechselten Brogno wurde von Schiedsrichter Lardot völlig zu Recht beendet.
Das Spiel plätscherte nun vor sich hin. Am Ende durften sich die Eupener über den zweiten Heimsieg in Folge freuen, eine Premiere in dieser Saison. Die AS hat nun 30 Punkte auf dem Konto. Beerschot bleibt auch nach dem Trainerwechsel weiterhin auf der Suche nach der Trendwende nach nun zwei von vierundzwanzig möglichen Punkten aus den letzten acht Spielen.
Am Samstag tritt die AS Eupen beim KV Mechelen an.
Christophe Ramjoie