Bei der AS Eupen kehrte Stef Peeters nach seiner Gelbsperre wieder zurück in die Mannschaft. Auch Adriano, Baby und Amat wurden von Trainer Beñat San José mit einem Platz in der Startelf bedacht. Auch auf Agbadou konnte der Spanier zurückgreifen, nach seiner Roten Karte am Dienstag. Eupen hatte nämlich Einspruch gegen das verhängte Urteil der Disziplinarkommission des Verbands eingelegt, das den Ivorer für ein Spiel sperren sollte. Die Entscheidung soll Anfang der nächsten Woche fallen.
Anderlecht-Trainer Vincent Kompany schenkte im Kehrwegstadion, etwas überraschend, dem Niederländer Michel Vlap das Vertrauen. Die Heimbilanz der Eupener gegen die in dieser Saison auswärtsschwachen "Veilchen" war in den letzten Jahren durchaus positiv. Die letzte Heimniederlage der AS gegen den Rekordlandesmeister gab es im Oktober 2017.
Schon in der dritten Minute schrillten im Eupener Strafraum die Alarmglocken, als Paul Mukairu sich über rechts durchsetzen konnte. Poulain klärte die Hereingabe aber zur Ecke. Kaum zwei Minuten später kam der Nigerianer selbst zum Abschluss. Defourny hatte aufgepasst.
Die Anderlechter gaben in der Anfangsphase eindeutig den Ton an im Kehrwegstadion. Den nächsten Schuss aufs Tor der AS gab es durch Nmecha, da waren acht Minuten gespielt. In der 14. Minute gab es die Gelbe Karte für den Anderlechter Vlap nach Schwalbe im Strafraum der Eupener.
Der Anderlechter Druck nahm nicht ab. Josh Cullen prüfte in der 17. Minute die Flugeigenschaften des Eupener Schlussmanns Defourny aus der Distanz. Lukas Nmecha versuchte es zwei Minuten später auch außerhalb des Sechzehners. Der flache Schuss des deutschen Stürmers ging links knapp am Eupener Kasten vorbei.
Brenzlig wurde es auch nach dem Einsatz von Ngoy gegen Amuzu an der Strafraumgrenze. Der Unparteiische Boucaut zeigte zunächst auf den Elfmeterpunkt. Der VAR griff ein und machte deutlich, dass das Foul klar vor dem Strafraum war.
Eupen hatte in der ersten halben Stunde einen schweren Stand und unterstrich noch einmal eindrucksvoll die Heimschwäche in dieser Saison. Die erste nennenswerte Aktion der AS gab es in der 33. Minute zu verzeichnen, als sich Ngoy stark über die linke Seite durchsetzen konnte. Sein Abschluss landete im Seitennetz.
Drei Minuten später wurde es erneut gefährlich im Anderlechter Strafraum. Per Hacke setzte Adriano seinen Kollegen Peeters in Szene. Der Schuss des Mittelfeldakteurs landete im leeren Gästeblock.
Der Rekordlandesmeister musste ab der 39. Minute mit einem Mann weniger auskommen. Für den Unparteiischen Boucaut war der Einsatz von Lawrence gegen Agbadou erst einmal nur gelbwürdig. Nach Ansicht der Bilder gab es glatt Rot für den jamaikanischen Kapitän der Veilchen. Eine korrekte Entscheidung. Bis zur Pause blieb das Spiel torlos.
Kurz nach dem Seitenwechsel setzte im Kehrwegstadion leichter Schneefall ein. Benoit Poulain verletzte sich in der 49. Minute und musste mit der Trage vom Platz. Für den Franzosen kam Ignace N'Dri. Die AS versuchte, das Spiel mit einem Mann mehr an sich zu reißen.
Auf einen Abschluss mussten die Beobachter im Kehrwegstadion ein wenig warten. Den gab es dann in der 63. Minute durch Eupens Stürmer Prevljak. Wellenreuther hatte aber wenig Mühe mit dem Schuss des Bosniers von der halbrechten Position. Anderlecht kam nur noch sporadisch aus der eigenen Hälfte heraus, während Eupen sich um Chancen bemühte, aber schwer tat.
In der 70. Minute probierte es Baby mit einem Schuss aus gut 18 Metern. Aber der Schuss des Senegalesen war zu unpräzise, um Wellenreuther zu beunruhigen.
Knappe fünf Minuten später zappelte das Leder dann aber im Anderlechter Tor. Wellenreuther mit dem unglücklichen Ausflug aus seinem Kasten. Der Ball landete vor den Füßen von Smail Prevljak. Der Bosnier zögerte nicht lang und schob zum 1:0 ein. Der achte Saisontreffer für Prevljak, der in den drei letzten Partien der AS mindestens ein Tor erzielen konnte.
Knapp sechs Minuten später hatte der Bosnier vom Rand des Sechzehners die Chance auf seinen nächsten Treffer. Diesmal ging der Ball knapp am Tor vorbei. Fünf Minuten vor Spielende schlug Prevljak dann aber erneut zu. Erst landete sein Versuch noch am Pfosten, den Rebound brachte Prevljak durch die Beine von Wellenreuther im Tor zum 2:0 unter. Das war auch der Endstand
Die AS hat nun 27 Punkte auf dem Konto. Nächsten Mittwoch wartet ein weiteres Heimspiel auf die AS. Dann geht es gegen Germinal Beerschot.
Christophe Ramjoie