Coach Benat San José wirbelte seine Startelf im Vergleich zum enttäuschenden 1:1 gegen Waasland-Beveren kräftig durcheinander. Insgesamt gab es sechs Wechsel in der ersten Elf des Spaniers, die im Derby ran musste. Unter anderem kehrte De Wolf wieder zurück ins Tor.
Amat, der ebenfalls wieder in die Basiself zurück gekommen ist, hatte wohl nicht die allerbeste Erinnerung an seinen letzten Ausflug nach Sclessin. Bei der 0:3-Niederlage musste er mit Rot runter. Die Kapitänsbinde trug diesmal der etatmäßige Kapitän Niels Schouterden. Knowledge Musona nahm nach seinem Länderspieleinsatz mit dem Zimbabwe bei Eupen zunächst mal auf der Bank Platz.
Bei den Lüttichern, die von ihren letzten sieben Pflichtspielen lediglich eins gewinnen konnten, fehlte Mehdi Carcela. Aber auch ohne den Marokkaner tauchten die Lütticher ein erstes Mal in der zweiten Minute gefährlich im Eupener Strafraum auf. Eupen antwortete mit einem Schuss aus der Distanz durch Stef Peeters. Den ersten Schuss auf das Tor der Lütticher gab es zwei Minuten drauf, als Julien Ngoy über die linke Seite in den Strafraum eindrang und abschließen konnte.
Die AS hatte in der Anfangsphase deutlich mehr Spielanteile. Lüttich brauchte eine Weile, ehe sich die Mannschaft wieder in den gegnerischen Strafraum vortasten konnte, ohne aber für Gefahr zu sorgen. Die Gefahr gab es auf der anderen Seite nach einer Ecke von rechts. Der mit aufgerückte Agbadou kam bei seinem Kopfball aber nicht so recht zum Zuge. Da Lüttich Schwierigkeiten hatte, in den Sechzehner zu kommen, probierte es Eden Shami in der 26. Minute aus der zweiten Reihe, ohne aber echt gefährlich für Eupens Schlussmann Ortwin De Wolf zu werden.
Brenzliger wurde es nach gut einer gespielten halben Stunde. Oulare erreichte die Hereingabe von Fai von der rechten Seite vor Ortwin De Wolf, setzte den Ball aber rechts neben den Eupener Kasten.
Eine Standardsituation brachte dann die Lütticher Führung. Merveille Bokadi brachte in der 34. Minute den Ball aus der Drehung im Eupener Kasten unter. Im Gegenzug kombinierten sich die Eupener stark in den gegnerischen Sechzehner und Smail Prevljak beendete seine Torflaute bei der AS. Sein Tor zum 1:1 war der dritte Treffer für den Bosnier in dieser Saison.
Die Lütticher mussten ab der 42. Minute mit einem Mann weniger auskommen, da sich Eden Shamir innerhalb von zwei Minuten gleich zwei Mal nach Fouls an Peeters und Schouterden die Gelbe Karte einhandelte. Nach Ansicht der Bilder des Video-Assistenten gab es dann sogar glatt Rot für Shamir. Die richtige Entscheidung.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts schienen die Eupener in Überzahl erst einmal abzuwarten. Ein ruhender Ball brachte die Führung der Eupener. Stef Peeters zirkelte in der 57. Minute den Ball über die Lütticher Mauer hinein ins Tor zum 1:2. Bodart war beim ersten Treffer von Peeters für die Eupener chancenlos.
Die Lütticher waren aber noch nicht abgeschrieben. De Wolf verhinderte zunächst das zweite Lütticher Tor durch Bokadi, den Nachschuss setzte Oulare daneben, da waren 66 Minuten gespielt. Drei Minuten später verpasste Prevljak den K.O. der Hausherren. Für die letzte Viertelstunde kam auf Eupener Seite Amara Baby für Julien Ngoy.
Eupen hatte die Kontrolle übers Spiel gegen schwach aufspielende Lütticher. In der 78. Minute konnte Bodart den wuchtigen Freistoß von Prevljak noch zur Ecke klären. Schrecksekunde in der 82. Minute, als De Wolf und der eingewechselte Tapsoba aufeinander prallten. Beide konnte nach Behandlung aber weiter spielen.
Emmanuel Agbadou schien in der 89. Minute den Deckel drauf zu machen, als er zum 1:3 traf. Das Tor wurde wegen Abseits nicht gegeben. In der letzten Sekunde der Nachspielzeit erzielte der mit aufgerückte Lütticher Schlussmann Bodart den Ausgleich für Standard Lüttich.
Am Freitag empfängt die AS den RSC Charleroi.
Christophe Ramjoie