Für die AS Eupen kam die Länderspiel-Pause unter dem Strich gelegen. Nachdem die Mannschaft in den vergangenen Meisterschaftsspielen geplagt von Spielerausfällen war, kommt sie gestärkt aus der Pause raus.
In den Reihen der Mannschaft gibt es keine Corona-Positiven im Moment und AS-Trainer Beñat San José kann dementsprechend auf fast alle Mann zurückgreifen. Nur Mamadou Koné und Benoît Poulain fehlen verletzungsbedingt. Alle Spieler, die mit ihren Nationalmannschaften unterwegs waren, sind fit zurückgekommen. Knowledge Musona und Smail Prevljak erzielten jeweils sogar noch ein Tor für ihre Nationalmannschaft. Das könnte noch einmal für eine ordentliche Dosis Selbstvertrauen in den kommenden Spielen sorgen.
Mit fast vollem Kader kann die AS also jetzt die 0:4-Niederlage gegen Genk und das 1:1-Unentschieden gegen Kellerkind Waasland-Beveren hinter sich lassen und gegen Standard Lüttich frei aufspielen. Zwei Wochen hatte die AS Eupen Zeit, sich auf das Spiel gegen den Tabellenfünften vorzubereiten. Unmöglich ist gegen Lüttich jedenfalls nichts. Vielleicht ist es sogar der beste Moment, um gegen Standard auf Punktejagd zu gehen.
In Sclessin wird die Eupener jedenfalls nicht die berüchtigte Stimmung empfangen, wie man es aus den Duellen der letzten Jahre gewohnt ist. Vielmehr ist momentan jedes Spiel, was die Stimmung anbelangt, heim oder auswärts so gut wie gleich.
Dabei könnten die Lütticher die Stimmung im Moment gut gebrauchen. Nach einem starken Saisonstart läuft es für die Rouches eher durchwachsen. In der Europa League erleidet man eine Niederlage nach der anderen und auch in der 1. Division A gab es in den letzten sechs Spielen drei Unentschieden, zwei Siege und eine ganz bittere 2:0-Niederlage in Sint-Truiden. Gerade Mannschaften aus dem unteren Mittelfeld der Tabelle scheint man gerne zu unterschätzen. Gegen Eupen fehlt den Lüttichern außerdem der positiv getestete Mehdi Carcela. Aber unter Trainer Philippe Montanier spielt der 31-jährige Marokkaner sowieso recht wenig. Jedenfalls kann er am Samstag auch nicht von der Ersatzbank kommend für Gefahr sorgen.
Trotz alledem zeigte Eupens Trainer Beñat San José in der Pressekonferenz vor dem Spiel großen Respekt für die Lütticher. Standards Trainer kennt der Spanier San José noch aus der Zeit, als er bei Real Sociedad als erfolgreicher Trainer unter Vertrag stand. Genauso weiß San José, dass seine Mannschaft nicht den großen Druck verspürt. Den Druck haben die Lütticher, die das Spiel gewinnen müssen, um den Anschluss an die Tabellenspitze nicht zu verlieren.
Robin Emonts