Liebend gerne hätte die AS wohl auf die Ausfahrt nach Genk verzichtet. Das Regelwerk der Pro League verlangt aber sieben positive Coronafälle, um ein Spiel verlegen zu können. Bei der AS sind unter der Woche nach Jens Cools aber "nur" noch vier weitere Spieler positiv getestet worden. In Genk mussten die Eupener auch auf ihren Cheftrainer Beñat San José verzichten, der ebenfalls in Quarantäne musste. Seine Aufgabe auf der Bank übernahm Co-Trainer Manel Exposito.
In der Startelf gab es drei Veränderungen im Vergleich zur Mannschaft, die vor zwei Wochen in Mouscron gewinnen konnte. Eupen hatte in der letzten Woche eine Zwangspause, da das Spiel gegen den KV Mechelen ausgefallen ist. Kayembe und N'Dri feierten ihr Startelfcomeback, Emmanuel Agbadou lief zum ersten Mal überhaupt in dieser Saison mit den Eupenern von Beginn an auf den Platz. Prevljak und Kone starteten in der Luminus-Arena nur von der Bank aus. Senna Miangue war nicht im Kader. Amara Baby nahm hingegen zum ersten Mal in dieser Saison bei einem offiziellen Spiel auf der Bank Platz. Bei Genk nahm Coach Jess Thorup zwei Veränderungen an seiner Startelf vor im Vergleich zum Erfolg gegen Gent.
Der Start war aus Eupener Sicht denkbar schlecht, denn bereits in der fünften Minute gab es Elfmeter für die Hausherren, nach einem Rempler von Agbadou gegen Bongonda. Paul Onuachu verwandelte den fälligen Strafstoß.
Die Genker ließen nach der Führung Eupen kaum zur Entfaltung kommen. In der zehnten Minuten die nächste Chance durch Cyril Dessers. Wenige Augenblicke später folgte der erste zaghafte Versuch der Eupener durch Kayembe von der Strafraumgrenze, der aber abgeblockt werden konnte.
Eine Doppelchance für Eupen gab es in der 19. Minute. Erst scheiterte Adriano an Genks Schlussmann Vukovic, den Nachschuss setzte Stef Peeters über den Genker Kasten. Das Spiel war nun ausgeglichener. Drei Minuten später folgte der nächste Versuch des Eupener Brasilianers Adriano. Diesmal setzte er zum Schuss außerhalb des Sechzehners an und setzte das Leder knapp rechts neben das Tor.
Eupen wurde keine zwei Minuten später erneut gefährlich. Ngoy schnappte sich die Kugel, stürmte über die linke Seite nach vorne legte dann rüber zu Musona. Die Anderlecht-Leihgabe setzte ihren flachen Schuss links neben das Tor.
Die Eupener setzten weiter nach und hatten zwischenzeitlich klar die Oberhand. Ngoy verlud seinen Gegenspieler auf der linken Seite und brachte den Ball scharf in den Strafraum, wo er aber zur Ecke geklärt werden konnte. Es blieb eine muntere Partie mit der nächsten Genker Chance durch Bongonda in der 35. Minute. Kurz vor dem Pausenpfiff noch eine Großchance für die Eupener durch den schnellen N'Dri über die rechte Seite. Aber auch der junge ivorische Flügelflitzer setzte seinen Schuss über das Genker Tor.
Das Spiel hatte gerade wieder angefangen, da ging es auf einmal schnell in Richtung des Genker Tors. Héris nutzte einen Patzer von Wouters aus, via Zwischenstation konnte Genks Cuasta in extremis vor N'Dri klären. Quasi im Gegenzug sorgte Cyriel Dessers für den zweiten Genker Treffer. Der Niederländer erwies sich im Duell mit Eupens Schlussmann De Wolf als kaltschnäuzig.
Die AS gab sich nicht geschlagen und tauchte in der 53. Minute gefährlich vor dem Genker Tor auf. Musonas Schuss von der Strafraumgrenze nach Zuspiel von N'Dri war letztendlich leichte Beute für den Genker Schlussmann Vukovic.
Für die letzte halbe Stunde brachte Interims-Coach Exposito Smail Prevljak für Jonathan Héris. Eupen ließ seine Chancen auch in der Folgezeit ungenutzt. In der 62. Minute war es Peeters, der scheiterte.
Rund zwanzig Minuten vor dem Ende verhinderte Benoit Poulain in letzter Sekunde den dritten Genker Treffer. Eupen setzte alles auf eine Karte und mit Koné kam ein weiterer Offensivspieler. Bongonda machte in der 74. Minute den letzten Eupener Hoffnungsschimmer zunichte. Genks auffälligster Akteur erzielte das 3:0.
Bongonda erhöhte in der 82. Minute mit seinem zweiten Treffer auf 4:0. Eupen war bedient. Seine Premiere als "Interims-Chef " hatte sich Manel Exposito sicherlich anders vorgestellt. Am Ende gab es die höchste Saisonniederlage für die AS.
Am nächsten Samstag empfängt die AS um 18:30 Uhr Waasland-Beveren. Ob gespielt werden kann, hängt von der weiteren Corona-Entwicklung bei beiden Teams ab.
Christophe Ramjoie