Was für ein spannendes Finale! Die gesamte letzte Rennstunde fuhren der Brite Nick Tandy im Porsche #98 und der Schweizer Patric Niederhauser im Audi #66 um jede Zehntelsekunde - eine Runde vor Schluss lagen die beiden Autos nur zwei Sekunden auseinander. Ein kleiner Fehler von Niederhauser entschied dann zugunsten der Konkurrenten.
Der Porsche von Nick Tandy, Earl Bamber und Laurens Vanthoor fuhr als Sieger über die Ziellinie, mit vier Sekunden Vorsprung vor dem Audi von Mattia Drudi, Patric Niederhauser und Frederic Vervisch. Für Laurens Vanthoor ist es der zweite Sieg in Spa.
"Mir fehlen die Worte. Dieses Jahr ist die ganze Welt kompliziert. Für uns war es auch sportlich sehr schwierig, sehr viele schlechte Rennen - Pech, Probleme, Fehler gemacht. Das Rennen macht jetzt alles wieder gut. Man vergisst zu 90 Prozent, was davor passiert ist, und das Jahr ist trotzdem gelungen."
Dabei wäre auf den allerletzten Kilometern fast noch alles schief gegangen. "In der letzten Runde ist etwas am Getriebe kaputt gegangen", erklärt Vanthoor. "Ich habe gehört, wie Nick über Funk gesagt hat, dass es ein Problem gibt. Im Hintergrund hörte man das Klackern ... da habe ich schon komische Gedanken gehabt. Aber am Ende ist es gelungen. Eine unglaubliche Geschichte eigentlich."
Vervisch: Eine Runde länger ...
Und auch auf Platz zwei steht mit Fred Vervisch ein Belgier. "Vor zwei Stunden hatte ich noch an den Sieg geglaubt, aber nicht mit dem Porsche gerechnet. Sie waren wirklich stark, aber Patrick ist sehr gut gefahren und hat uns Hoffnung gegeben. Und dann hatte Porsche ja das Problem. Also eine Runde länger und der Sieg wäre drin gewesen."
"Natürlich will man hier gewinnen, aber Platz zwei ist auch eine Belohnung für die ganze Arbeit. Es bleibt nunmal das härteste GT3-Rennen der Welt. Also geben wir uns mit Platz zwei zufrieden und machen es dann nächstes Jahr besser."
Porsche auch auf drei und vier
Um Platz drei gab es ebenfalls ein Sekunden-Duell, das sogar zum Sekunden-Dreikampf wurde. Bis kurz vor Schluss lag der Ferrari #51 auf Podiumskurs, aber auch da war Porsche stärker - sogar doppelt. Denn sowohl Matteo Cairoli im Porsche #54, als auch Mathieu Jaminet im Porsche #12 gingen noch vorbei. Für Ferrari blieb am Ende nur Platz fünf. Auf Platz sechs kam Mercedes.
Porsche auf den Plätzen eins, drei und vier: Regen über der Rennstrecke von Spa-Francorchamps ist also eindeutig Porsche-Wetter. Beim Regenrennen letztes Jahr hatte Porsche einen Doppelsieg gefeiert.
Katrin Margraff