Um 16 Uhr nahmen 56 Fahrzeuge das Rennen auf. Mercedes-Fahrer Raffaele Marciello (#88) verteidigte Platz eins vor Christopher Mies im Audi #31. Nach neun Minuten gab es die erste Tempoverlangsamung (Full Course Yellow "FCY" - maximal 80 Stundenkilometer), weil nach einer Berührung zwischen einem Audi und einem Lamborghini Trümmerteile auf der Strecke lagen. Nach einer kurzen Safety-Car-Phase wurde das Tempo nach 22 Rennminuten wieder freigegeben.
Der Mercedes #88 lag auch nach zwei Rennstunden noch in Führung, zu dem Zeitpunkt hatte sich aber Dennis Lind im Lamborghini #63 schon ganz nah herangeschoben. Um Platz drei kämpften der Porsche #40, der Audi #66 und der Mercedes #4.
In der dritten Stunde ging dann der Lamborghini #63 in Führung, außerdem fiel das erste Top-Fahrzeug aus. Charles Weerts aus Aubel wurde im Audi #32 von Nick Catsburg im BMW #34 erwischt und drehte sich von der Strecke. Der Audi musste abgeschleppt werden - damit ist das Rennen für Weerts frühzeitig beendet. Der Unfall löste das nächste Full Course Yellow aus, das etwa 20 Minuten dauerte.
BMW aus dem Rennen
Catsburg schaffte es noch in die Box, durch einen längeren Reparatur-Stopp und darüber hinaus eine Durchfahrtsstrafe als Verursacher des Unfalls ist aber für den BMW #34 die Chance auf den Sieg dahin. Nicht viel später rutschte Nick Yelloly im BMW #35 in die Streckenbegrenzung und musste ebenfalls an die Box. Durch den Zeitverlust für beide Autos in der Kategorie Pro kann BMW den Sieg 2020 schon jetzt abschreiben.
Nach vier Rennstunden lagen fünf verschiedene Marken auf den ersten fünf Plätzen: Marco Mapelli führte im Lamborghini #63 vor Felipe Fraga im Mercedes #88 und Michael Christensen im Porsche #47. Bester Belgier war Dries Vanthoor im Audi #31 auf Rang vier (immer noch innerhalb von sechs Sekunden zur Spitze!) vor James Calado im Ferrari #51.
Rückschlag auch für Audi
Aber auch bei Audi war bald ein zweites Auto draußen - der Audi, der zuvor um Platz eins mitgekämpft hatte. Erst fiel Kelvin van der Linde wegen einer Durchfahrtsstrafe (Track Limits) zurück. Während eines Full Course Yellow musste er die #31 dann im Raidillon mit einem technischen Defekt abstellen. Damit ist nach Charles Weerts nun auch Dries Vanthoor, Teamkollege von van der Linde, schon ausgeschieden. Die FCY-Phase war durch einen Unfall des Audi #26 aus dem Am-Cup ausgelöst worden - das Auto von unter anderem Grégory Paisse und Pierre-Yves Paque. Vier der insgesamt 13 Belgier sind also draußen.
Auch nach sechs Stunden lagen fünf verschiedene Marken vorn, allerdings in einer anderen Reihenfolge. Spitzenreiter war wieder der Mercedes #88 mit Felipe Fraga am Steuer vor Andrea Caldarelli im Lamborghini #63. Auf Rang drei bis fünf: Patrick Pilet im Porsche #12, Nicklas Nielsen im Ferrari #51 und Patric Niederhauser im Audi #66 - damit war dessen Teamkollege Fred Vervisch nach einem Viertel des Rennens der beste Belgier. Der Porsche #47 fiel wegen einer Durchfahrtsstrafe (ebenfalls Track Limits) zurück.
Verspätung
Der Start der 24 Stunden wurde nicht wie geplant um 15:30 Uhr gegeben, sondern um 16 Uhr. Im letzten Rahmenrennen, dem Lamborghini Super Trofeo am Samstagmittag, hatte es einen Unfall gegeben. Nach einer Berührung von drei Fahrzeugen auf der alten Start- und Zielgeraden, kurz vor Eau Rouge und Raidillon, schlug der 19-jährige Raul Guzman aus Mexiko in die Leitplanken ein.
Der Fahrer wurde ins Medical Center gebracht, nach ersten Untersuchungen sieht es nach einem gebrochenen Schienbein aus. Wegen der Reparaturarbeiten am Streckenrand wurde der Start des 24-Stunden-Rennens um eine halbe Stunde verschoben.
Katrin Margraff