Kelvin van der Linde sieht gute Chancen auf Startplatz eins. "Der Audi war gestern sehr stark, besonders bei den nassen Bedingungen", sagt Kelvin van der Linde, der schnellste Fahrer der Qualifying-Sessions. "Wir hoffen natürlich, dass wir auch in der Super Pole wieder vorne liegen. Es sieht nach gemischten Bedingungen aus, da könnte es für uns ein Vorteil sein, in der Super Pole als Letzte auf die Strecke zu gehen."
Bei diesem letzten Qualifikations-Durchgang kämpfen am Freitagabend ab 18:20 Uhr die schnellsten 20 Autos von Donnerstagabend um Startplatz eins – in umgekehrter Reihenfolge. Sollte es nass sein, wird die Strecke mit jedem Auto etwas trockener und schneller. Die Chancen stehen also nicht schlecht für den Audi #31 von van der Linde, Dries Vanthoor und Christopher Mies.
Dunkelheit und kühle Temperaturen
Dass das Rennen jetzt im Herbst länger im Dunkeln gefahren wird, wird keine größeren Auswirkungen haben, glaubt Christopher Mies. "Wir Fahrer sind es schließlich alle gewohnt, im Dunkeln zu fahren. Ich mag das Gefühl sowieso und außerdem hat es den Vorteil, dass die anderen nicht so gut sehen, welche Linie du fährst. Und für die Zuschauer gibt es doch ziemlich coole Bilder, mit den glühenden Bremsscheiben."
Durch die Verschiebung in den Oktober ist es nicht nur länger dunkel, sondern auch deutlich kühler. In den letzten beiden Jahren mussten die Fahrer mit Außentemperaturen bis 40 Grad klarkommen, am Freitagmittag zeigt die Temperaturanzeige an der Strecke 13 Grad. "Klar ist es kälter, aber die Situation ist für alle gleich, wir müssen uns alle darauf einstellen", sagt Dries Vanthoor.
"Außerdem sieht es momentan danach aus, als würde es nicht super-kalt werden. Das bedeutet: Die ersten drei Runden musst du aufpassen, bis die Reifen auf Temperatur sind, sonst ändert sich eigentlich nicht viel. Allerdings kann hier in Francorchamps das Wetter auch schnell umschlagen, wir sind ja erst Freitag ..." Nach einer stundenlangen Unterbrechung wie letztes Jahr wegen der heftigen Regengüsse sieht es aber nicht aus.
Charles Weerts visiert die Top Ten an
Für Audi sind neben Dries Vanthoor zwei weitere Belgier am Start: Frédéric Vervisch, der den Audi #66 im Qualifying auf Platz drei fuhr, und Charles Weerts aus Aubel im Audi #32 (Platz acht im Qualifying).
Für den 19-jährigen Weerts ist es das zweite 24-Stunden-Rennen von Spa. Bei der Premiere kam er gleich auf Platz zwölf – da soll es dieses Jahr natürlich noch etwas aufwärts gehen. "Die Top Ten wären natürlich schön. Das hängt aber hier immer von so vielen Faktoren ab, auf und neben der Strecke. Jeder kleinste Fehler wird sofort bestraft", sagt Weerts.
"Wir sind ein starkes Team, Frank [Stippler] hat eine Menge Erfahrung, auch Edo [Mortara] ist sehr schnell. Und ich habe inzwischen ja auch mehr Erfahrung gesammelt und hoffe auf ein gutes Ergebnis."
In der Sprint-Serie hat Weerts das gute Ergebnis bereits in der Tasche. Vor zwei Wochen krönte er sich zum Meister im Sprint Cup der GT World Challenge - gemeinsam mit Dries Vanthoor, in Spa sein Konkurrent. Die beiden haben bestimmt eine Wette für Spa laufen.
Katrin Margraff