Der Slovene Primož Roglič hat die 106. Ausgabe des Radklassikers Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen. Das Rennen wurde dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie vom Frühjahr auf den Herbst verlegt.
Das Wetter bei der diesjährigen Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich ähnelte doch stark dem einer normalen Ausgabe des Klassikers. Regen und leichte Aufklarungen wechselten sich bei Temperaturen um die zwölf Grad ab.
Doch die Favoriten waren zum Teil andere als sonst. Weder Alejandro Valverde, noch Jakob Fuglsang traten an. Und andere Sieger dieses Rennens, wie Bob Jungels oder Wout Pouls, schienen nicht in der Form zu sein, um dieses Rennen gewinnen zu können.
Der Topfavorit war allerdings ein Fahrer, der auch im April zu den Favoriten gezählt hätte: Julian Alaphilippe. Neben dem französischen Weltmeister standen auch der Schweizer Marc Hirschi und das gesamte Podium der Tour de France am Start.
Den Sieg spielte am Ende eine Fünfergruppe untereinander aus. Die beiden Erstplazierten der Tour de France Pogačar und Roglič, sprinteten zusammen mit ihrem Landsmann Mohorič, Weltmeister Alaphilippe und Flèche Wallonne Sieger Marc Hirschi um den Sieg. Mohorič hatte sich in der Abfahrt zu den vier anderen gesellt.
Den Sprint setzte dann auch Matej Mohorič an. Julian Alaphilippe übersprintete ihn und fuhr jubelnd ins Ziel ein. Dann allerdings fingen die Diskussionen an. Erst stellte sich heraus, dass Primož Roglič den Franzosen noch auf der Linie überholt hatte. Dann wurde Alaphilippe auch noch deklassiert und auf den fünften Platz zurückgesetzt.
So siegte am Ende Roglič vor Marc Hirschi aus der Schweiz und dem Tour de France Sieger Tadej Pogačar. Julian Alaphilippe wird vor der Flandern Rundfahrt in zwei Wochen wohl erstmal seine Wunden lecken müssen.
Christoph Heeren