Endlich wieder ein Handball-Derby auf höchster belgischer Ebene zwischen der KTSV Eupen und dem HC Eynatten-Raeren. Wenn alles gut läuft, treffen die beiden Mannschaften Ende November aufeinander. Auch bei den Damen kommt es wieder zu Derbys zwischen den beiden ostbelgischen Vereinen.
Eigentlich viel Grund zur Freude, aber irgendwie scheint die dann doch ein wenig getrübt. Über der ganzen Handball-Saison hängt die Corona-Pandamie wie ein Damokles-Schwert: "Klar, freuen wir uns, und es ist sehr wichtig, dass der Handball wieder präsent ist. Aber die momentanen Umstände lassen uns befürchten, dass es sehr schwierig wird, eine normale Meisterschaft unter einigermaßen passablen Bedingungen durchzuführen", sagt Guido Lausberg, Präsident des HC Eynatten-Raeren.
Ähnliche Befürchtungen hat man auch in Eupen. KTSV-Präsident Marc Wagner geht davon aus, dass der Spielplan erst mal, so wie geplant, stattfindet: "Aber eine hundertprozentige Sicherheit gibt es für keinen Verein und für keinen Spieler."
Bei der Damenmannschaft des HC-Eynatten-Raeren hatte es zuletzt einen positiven Corona-Fall gegeben. Die ganze Mannschaft musste in Quarantäne. Mit allen Konsequenzen und Einschnitten für die Spielerinnen, privat aber auch beruflich: "Ich weiß nicht, wie man das weiter aufrecht erhalten kann. Da kann ich Spieler durchaus verstehen, die sagen, dass sie sich das beruflich nicht mehr erlauben können", so Präsident Lausberg.
Die Zukunft vieler Handballvereine steht möglicherweise auf dem Spiel. Ob die Corona-Pandemie möglicherweise das alte Thema Fusion zwischen den beiden Handball-Traditionsvereinen beschleunigen kann? Guido Lausberg winkt ab: "Die Bedrohung ist, dass man die Meisterschaft nicht vernünftig zu Ende spielen kann, dass man nicht präsent ist, und dass man seinen Sponsoren-Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Das ist für jeden Vereine das Gleiche, und hat keine Auswirkungen auf eine Fusion oder dergleichen."
Christophe Ramjoie