Für den verletzten Benoit Poulain spielte wie erwartet Menno Koch in der Innenverteidigung. Eine weitere Veränderung im Vergleich zum Punktgewinn beim Rekordlandesmeister Anderlecht gab es im defensiven Mittelfeld. Gegen Cercle Brügge erhielt Edo Kayembe den Vorzug vor Jens Cools. Jonathan Héris kehrte nach abgesessener Sperre wieder in den AS-Kader zurück. In diesen hatte es Andreas Beck am frühen Samstagabend nicht geschafft.
Rund 1300 Zuschauer im unter Corona-Bedingungen ausverkauften Kehrwegstadion waren der bisherige Zuschauerrekord in dieser Saison für die AS.
Schon in der 5. Minute kombinierten sich die Gäste aus Brügge stark in den Eupener Strafraum. Kylian Hazard, der jüngste der drei Hazard-Fußball-Profis schloss diesen Angriff mit einem flachen Schuss ins lange Eck zur 1:0-Führung der Gäste ab.
Nur zwei Minuten später konnte Eupens Schlussmann Ortwin De Wolf den nächsten Treffer bei einem Freistoß von Kevin Hoggas verhindern.
Eupens Antwort folgte in der zehnten Minute. Julien Ngoy schnappte sich die Kugel wenige Meter von der Mittellinie und nach Doppelpass mit Prevljak befand er sich alleine im Duell mit Didillon. Der Brügger Schlussmann konnte mit einer starken Fußparade den Ausgleich verhindern.
Es blieb ein offener Schlagabtausch zwischen den beiden Mittelfeld-Motoren der Serie mit Chancen auf beiden Seiten. Eupen war bemüht, den Ausgleich zu erzielen, lief aber auch immer wieder Gefahr, den zweiten Gegentreffer hinnehmen zu müssen.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde wieder einmal ein Eupener Angriff über die linke Angriffsseite. Die Hereingabe von Ngoy konnte aber zur Ecke geblockt werden.
Interessant wurde es für Eupen nach einem Foul an Musona rund 25 Meter vor dem Tor in der 36. Minute. Stef Peters zirkelte den Ball gegen seine ehemaligen Mannschaftskollegen an den linken Pfosten.
Eupen erhöhte den Druck und kam in der 39. Minute zum verdienten Ausgleich durch Julien Ngoy nach Hereingabe von Koné, diesmal von der rechten Seite. Das war auch der Stand zur Pause nach insgesamt sehr unterhaltsamen und auch ausgeglichenen ersten 45 Minuten.
Die zweite Halbzeit startete mit einem Schreckmoment für Eupen, als Adriano nach einem Zusammenprall mit Kylian Hazard einige Minuten behandelt werden musste. Es ging aber weiter für den ehemaligen brasilianischen Nationalspieler.
Cercle zog sich weit in die eigene Hälfte zurück und setzte auf Konter. Einen solchen gab es in der 58. Minute. Musaba war über die rechte Seite enteilt. De Wolf konnte zur Ecke klären.
In der 62. Minute dann noch mal Gefahr durch Eupen. Der Unparteiische unterbrach aber nach dem Kopfball des mit aufgerückten Innenverteidigers Menno Koch - wegen Foulspiels des Niederländers.
Zehn Minuten später war es an der Zeit für den ersten Wechsel bei den Hausherren: N'Dri kam für Musona.
Eine Viertelstunde vor dem Ende wurden die Eupener kalt erwischt. Nach Eckstoss von der linken Seite war es Musaba, der die Gäste per Kopf erneut in Führung bringen konnte. Eupen schien geschockt und ein wenig von der Rolle im Anschluss.
Ein Missverständnis zwischen Koch und De Wolf sorgte fünf Minuten vor dem Ende beinahe für den endgültigen K.O. der Hausherren. Hotic setzte seinen Schuss denkbar knapp neben das Eupener Tor.
Derselbe Hotic war in der Nachspielzeit bei seinem Freistoß zwar etwas präziser, diesmal prallte der Ball aber vom rechten Pfosten ab.
Am Ende blieb es beim knappen Auswärtserfolg der Gäste. Der erste Sieg von Cercle im Kehrwegstadion seit 2015.
Nach der Länderspielpause geht es für Eupen nach Mouscron.
Christophe Ramjoie