Coach Beñat San José erwies sich wieder einmal als Mann, der keine Veränderungen an seiner Startelf vornimmt, wenn es in der Vorwoche zum Sieg gereicht hat. Neuzugang Edo Kayembe nahm beim FC Antwerp zunächst auf der Bank Platz. Auch Antwerp-Coach Leko sah keinen Anlass, seine Startelf im Vergleich zum 3:2-Auswärtserfolg in Sint Truiden zu verändern.
Im Bosuilstadion feierten rund 4.000 Zuschauer stimmungsvoll ihr Comeback auf den noch zum Teil altehrwürdigen Rängen. Die Antwerpener hatten die erste Chance des Spiels in der fünften Minute. Refaelov wurde nicht entscheidend gestört und die Antwerpener Sturmspitze konnte in Ruhe zum Schuss ansetzen. Ortwin De Wolf im Eupener Tor war ein erstes Mal gefordert.
Die Antwerpener hatten in der Anfangsphase deutlich mehr Spielanteile. Eupen wartete erst einmal ab. N'Dri tauchte in der 13. Minute gefährlich im Antwerpener Strafraum auf und kam zu Fall. Der Unparteiische Bram Van Driessche ließ völlig zu Recht weiterlaufen. Wenig später konnte Prevljak zum Schuss im Strafraum der Gastgeber ansetzen. Sein Schuss wurde aber abgeblockt. Die Partie verlief recht ausgeglichen in den ersten 25 Minuten.
Die Antwerpener konnten in der 26. Minute einen Schuss des mit aufgerückten Adriano zur Ecke abblocken. Das Selbstbewusstsein der Eupener nahm in der Folge weiter zu. Es gelang der Elf von San José, immer wieder Nadelstiche zu setzen. Von Antwerpener Gefahr war bis zur Pause wenig zu spüren.
Im Gegenteil. Eupen schnürte den Gastgeber immer weiter in der eigenen Hälfte ein. Kurz vor dem Gang in die Kabinen kam den Eupenern der Video-Assistent zu Hilfe. Der Unparteiische hatte nämlich das Handspiel von Antwerpens Ritchie de Laet beim Schuss von Adriano kurz vor der Pause nicht gesehen. Prevljak erwies sich auch vom Elfmeterpunkt als kaltschnäuzig und traf sicher zur 1:0-Führung.
Es wurde aber noch einmal hitzig in der Schlussphase der ersten Halbzeit. Mbokani stieg Eupens Koné auf den Fuß. Doch statt Rot für den Antwerpener Angreifer gab es Gelb für beide Akteure. Glück für Mbokani!
Nach dem Seitenwechsel gab es bei Antwerpen eine Personaländerung. Nill de Pauw blieb in der Kabine, Manuel Benson wurde aufs Feld geschickt. Die erste Riesenmöglichkeit im zweiten Spielabschnitt hatten die Gäste aus Eupen. Mit etwas Glück verhinderte Antwerpens Abwehr beim Schuss von Musona irgendwie das 0:2.
Zwei Minuten später rutschte der Schuss von Musona von der anderen Seite unter Jean Butez zum zweiten Eupener Treffer hindurch ins Antwerpener Tor. Antwerpens Anhang forderte mit viel Ironie Coach Lazlo Bölöni zurück.
In der 57. Minute war der Versuch von Antwerpens Simen Juklerod zu unpräzise, aber dennoch brandgefährlich für Eupens Hintermannschaft. Fünf Minuten später sorgte Junior Pius für den Anschlusstreffer per Kopf. Eupen forderte im Anschluss vehement die Nachbetrachtung durch den Video-Assistenten, nachdem De Wolf unter einem Antwerp-Spieler begraben war. Die Unparteiischen fanden aber, dass das alles schon in Ordnung sei, und es war wieder Spannung im Spiel.
In der 72. Minute konnte Ortwin De Wolf den Schuss vom eingewechselten Benson nur abtropfen lassen. Wenig später ging der nächste Schuss von Benson übers Eupener Tor. Antwerpen drängte weiter und konnte durch Prius ausgleichen. Erneut war der Antwerpener Innenverteidiger nach einer Standardsituation per Kopf erfolgreich.
Der FC Antwerp war mit dem Punkt noch nicht zufrieden und setzte nach. In der 82. Minute war Eupens Keeper beim strammen Schuss von Pieter Gerkens aus der zweiten Reihe rechtzeitig unten und bewahrte seine Kollegen vor einem Rückstand.
Sechs Minuten vor dem Ende schien das Bosuil-Stadion völlig auf dem Kopf zu stehen, als Nsimba zum vermeintlichen 3:2 für Antwerpen traf. Der Treffer zählte wegen einer Antwerpener Abseitsstellung von Mbokani aber nicht.
In der Nachspielzeit hatten Benson noch den Sieg für Antwerpen auf dem Fuß. Sein Schuss ging aber am zweiten Pfosten vorbei. Eupen schaffte es, den Punkt beim FC Antwerp festzuhalten, und blieb im vierten Spiel in Serie ohne Niederlage.
Nächste Woche geht es für Eupen am Sonntagnachmittag zum Rekordlandesmeister RSC Anderlecht.
Christophe Ramjoie